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8. Südamerikafahrt 1932
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Seite 1 von 1
8. Südamerikafahrt 1932
Hallo zusammen,
Hier habe ich doch etwas Mühe, die Stempelabfolge zu verstehen, ausser der handschriftliche Vermerk korrigiert mein "Problem":
Sieht für mich so aus, als ob der Brief am 7.10.32 um 12 Uhr in Les Geneveyz S.C. (sur Coffrane) nach Romanshorn abgeschickt wurde.
In Romanshorn am 7.10.32 um 22 Uhr den Ankunftsstempel erhalten.
Dann offenbar am 10.10.32 in Friedrichshafen eingeschifft.
Der Ankunftsstempel im Buenos Aires vom 15. Sept. 32 scheint mir handschriftlich korrigiert worden zu sein, denn der Stempel musste sicherlich falsch eingestellt gewesen sein.
Seht Ihr das auch so?
Dann zum Porto:
Verklebt wurden 4.60 - das war damals viel Geld...
Das rote R stammt wohl aus Deutschland und meint meiner Vermutung nach Reichsmark... richtig?
Bis blauem Stift wurde 325 geschrieben, allerdings könnte darunter 460 gestanden haben....
Könnte der Umrechnungskurs damals 4.60 Franken gleich 3.25 Reichsmark gewesen sein?
Bitte, kann mir das jemand bestätigen oder erklären?
LG Bumbi
Hier habe ich doch etwas Mühe, die Stempelabfolge zu verstehen, ausser der handschriftliche Vermerk korrigiert mein "Problem":
Sieht für mich so aus, als ob der Brief am 7.10.32 um 12 Uhr in Les Geneveyz S.C. (sur Coffrane) nach Romanshorn abgeschickt wurde.
In Romanshorn am 7.10.32 um 22 Uhr den Ankunftsstempel erhalten.
Dann offenbar am 10.10.32 in Friedrichshafen eingeschifft.
Der Ankunftsstempel im Buenos Aires vom 15. Sept. 32 scheint mir handschriftlich korrigiert worden zu sein, denn der Stempel musste sicherlich falsch eingestellt gewesen sein.
Seht Ihr das auch so?
Dann zum Porto:
Verklebt wurden 4.60 - das war damals viel Geld...
Das rote R stammt wohl aus Deutschland und meint meiner Vermutung nach Reichsmark... richtig?
Bis blauem Stift wurde 325 geschrieben, allerdings könnte darunter 460 gestanden haben....
Könnte der Umrechnungskurs damals 4.60 Franken gleich 3.25 Reichsmark gewesen sein?
Bitte, kann mir das jemand bestätigen oder erklären?
LG Bumbi
Re: 8. Südamerikafahrt 1932
Hallo Bumbi,
das ist ja eine echt harte Nuß, die Du uns hier in der Vorweihnachtszeit zu knacken gibst!
Bei dem Zweikreisstempel "366" handelt es sich nach meiner Kenntnis um einen speziellen Briefträgerstempel für R-Briefe (vgl. den Text im Innenkreis: "Certificados Central"), der nach der Ankunft des Luftpostbriefes in Buenos Aires angebracht wurde.
Umgerechnet wurde bei Zeppelinbriefen nichts, die Gebühren für die Beförderung per Zeppelin wurden für Zuleitungspost mit den Vertragsstaaten gemeinsam vorab festgelegt.
Es handelt sich um einen Brief bis 20g = 30 Rappen, per Einschreiben = 30 Rappen, per Zeppelin = 4 Franken.
Das "R" in Rot steht für Recommandé und die handschriftliche "325" diente in Argentinien als Nummer für dieses Einschreiben.
Liebe Grüße
Rüdiger
das ist ja eine echt harte Nuß, die Du uns hier in der Vorweihnachtszeit zu knacken gibst!
Bei dem Zweikreisstempel "366" handelt es sich nach meiner Kenntnis um einen speziellen Briefträgerstempel für R-Briefe (vgl. den Text im Innenkreis: "Certificados Central"), der nach der Ankunft des Luftpostbriefes in Buenos Aires angebracht wurde.
Umgerechnet wurde bei Zeppelinbriefen nichts, die Gebühren für die Beförderung per Zeppelin wurden für Zuleitungspost mit den Vertragsstaaten gemeinsam vorab festgelegt.
Es handelt sich um einen Brief bis 20g = 30 Rappen, per Einschreiben = 30 Rappen, per Zeppelin = 4 Franken.
Das "R" in Rot steht für Recommandé und die handschriftliche "325" diente in Argentinien als Nummer für dieses Einschreiben.
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
Anmeldedatum : 27.10.18
Alter : 66
Re: 8. Südamerikafahrt 1932
Hallo Rüdiger,
Mann, was Du alles weisst....
Herzlichen Dank für die Infos !!
LG Bumbi
Mann, was Du alles weisst....
Herzlichen Dank für die Infos !!
LG Bumbi
Re: 8. Südamerikafahrt 1932
Hallo Bumbi, hallo zusammen,
erst gestern habe ich deinen interessanten Brief – „die harte Nuss“ - gesehen. Rüdiger hat eigentlich schon alles gesagt; ich habe lediglich noch ein paar Ergänzungen.
Die Portosätze für die Luftschiffbeförderung waren ab 1932 in 5-Gramm-Stufen festgelegt: 1,70 SFr war für die Beförderung nach Brasilien, 2,00 SFr nach anderen südamerikanischen Staaten je 5 Gramm zu frankieren. -1-
Dein Brief wog also zwischen 6-10 Gramm.
Die Kataloge führen den Brief unter folgenden Nummern:
Michel -2- als LZ127 282)a.
Sieger -3- als 189.Aa
Das Schweizerische Luftposthandbuch -4- als SF 176 A.
Laut Michel und Sieger wurden 606 Briefe und Karten aus der Schweiz zugeleitet.
Die 8. Südamerikafahrt 1932 begann am 9.10.1932 um 21:43 h -5- , Recife wurde am 13.10.1932 um 00:23 h erreicht. Hier wurde die gesamte nach Südamerika adressierte Post entladen und ggf. mit den Flugzeugen der Condor-Fluggesellschaft (Syndicato Condor Ltda.) weiterbefördert, mit der die Zeppelingesellschaft entsprechende Beförderungsverträge abgeschlossen hatte.
(Das Luftschiff fuhr ebenfalls nach Süden bis nach Rio de Janeiro weiter – Abfahrt Recife am 13.10. 12:09 h, Ankunft Rio am 14.10. 09:30 h – aber die Condor-Flugzeuge waren auf der 2.355 km langen „Kurzstrecke“ schneller als „Graf Zeppelin“.)
Erstaunlich schnell erreichte dein Brief dann Buenos Aires. Das war nur mit einer durchgehenden Flugpostbeförderung möglich. Zwei Jahre früher, bei „meiner“ Fahrt, der SAF 1930, brauchte die von Rio aus per Schiff weiterbeförderte Post 6 Tage. Nach meinen Informationen -6- erhielt die Condor-Gesellschaft erst 1934 die Lizenz zur Postbeförderung nach Argentinien, daher fehlt eigentlich ein Durchgangsstempel von Rio, da der eingeschriebene Brief zur Weiterbeförderung durch die französischen Aéropostale umkartiert werden musste. Möglicherweise ist das unleserliche Fragment dieser Stempel.
Übrigens: dass man im Friedrichshafener Postamt den Stempel auf den 10.10.32 0-1 eingestellt hat, ist mir bisher noch nicht aufgefallen. Ich habe diesbezüglich etwas recherchiert: es trifft regelmäßig zu.
Viele Grüße, Alfred
_______________________________________________________________________
-1- Quelle: John Duggan and Jim Graue „Commercial Zeppelinflights to South America”
-2- Michel „Zeppelin- und Flugpost-Spezial 2017/2018“ 3. Auflage
-3- Sieger „Zeppelin Post Katalog“ 22. Auflage (2001)
-4- Schweizerisches Luftposthandbuch Ausgabe 2013
-5- Alle Zeiten GMT
-6- https://de.wikipedia.org/wiki/Condor_Syndikat
erst gestern habe ich deinen interessanten Brief – „die harte Nuss“ - gesehen. Rüdiger hat eigentlich schon alles gesagt; ich habe lediglich noch ein paar Ergänzungen.
Die Portosätze für die Luftschiffbeförderung waren ab 1932 in 5-Gramm-Stufen festgelegt: 1,70 SFr war für die Beförderung nach Brasilien, 2,00 SFr nach anderen südamerikanischen Staaten je 5 Gramm zu frankieren. -1-
Dein Brief wog also zwischen 6-10 Gramm.
Die Kataloge führen den Brief unter folgenden Nummern:
Michel -2- als LZ127 282)a.
Sieger -3- als 189.Aa
Das Schweizerische Luftposthandbuch -4- als SF 176 A.
Laut Michel und Sieger wurden 606 Briefe und Karten aus der Schweiz zugeleitet.
Die 8. Südamerikafahrt 1932 begann am 9.10.1932 um 21:43 h -5- , Recife wurde am 13.10.1932 um 00:23 h erreicht. Hier wurde die gesamte nach Südamerika adressierte Post entladen und ggf. mit den Flugzeugen der Condor-Fluggesellschaft (Syndicato Condor Ltda.) weiterbefördert, mit der die Zeppelingesellschaft entsprechende Beförderungsverträge abgeschlossen hatte.
(Das Luftschiff fuhr ebenfalls nach Süden bis nach Rio de Janeiro weiter – Abfahrt Recife am 13.10. 12:09 h, Ankunft Rio am 14.10. 09:30 h – aber die Condor-Flugzeuge waren auf der 2.355 km langen „Kurzstrecke“ schneller als „Graf Zeppelin“.)
Erstaunlich schnell erreichte dein Brief dann Buenos Aires. Das war nur mit einer durchgehenden Flugpostbeförderung möglich. Zwei Jahre früher, bei „meiner“ Fahrt, der SAF 1930, brauchte die von Rio aus per Schiff weiterbeförderte Post 6 Tage. Nach meinen Informationen -6- erhielt die Condor-Gesellschaft erst 1934 die Lizenz zur Postbeförderung nach Argentinien, daher fehlt eigentlich ein Durchgangsstempel von Rio, da der eingeschriebene Brief zur Weiterbeförderung durch die französischen Aéropostale umkartiert werden musste. Möglicherweise ist das unleserliche Fragment dieser Stempel.
Übrigens: dass man im Friedrichshafener Postamt den Stempel auf den 10.10.32 0-1 eingestellt hat, ist mir bisher noch nicht aufgefallen. Ich habe diesbezüglich etwas recherchiert: es trifft regelmäßig zu.
Viele Grüße, Alfred
_______________________________________________________________________
-1- Quelle: John Duggan and Jim Graue „Commercial Zeppelinflights to South America”
-2- Michel „Zeppelin- und Flugpost-Spezial 2017/2018“ 3. Auflage
-3- Sieger „Zeppelin Post Katalog“ 22. Auflage (2001)
-4- Schweizerisches Luftposthandbuch Ausgabe 2013
-5- Alle Zeiten GMT
-6- https://de.wikipedia.org/wiki/Condor_Syndikat
Alfred- Anzahl der Beiträge : 27
Anmeldedatum : 15.01.21
Re: 8. Südamerikafahrt 1932
WOW - da staune ich nur noch !!
Vielen herzlichen Dank Alfred !!
Liebe Grüsse, Bumbi
Vielen herzlichen Dank Alfred !!
Liebe Grüsse, Bumbi
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