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Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
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Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hier sollen Belege in die Schweiz gezeigt werden, die einer chemischen Prüfung auf versteckte Mitteilungen unterzogen wurden.
Den Anfang macht dieser frisch auf der Börse in Sindelfingen erworbene Brief, aufgegeben in München am 21.11.1944, adressiert nach Bern:
Der zweite Abschlag des Tagesstempel blanko auf der Vorderseite erfolgte, nachdem der diesen Brief annehmende Schalterbeamte die Personalien des auf dem Beleg angegebenen Absenders überprüft hatte.
Die linksseitige Öffnung erfolgte in der seit April 1943 für Post aus dem Deutschen Reich in die Schweiz zuständigen ABP München. Der Verschluß erfolgte per Briefverschlussvorrichtung mit dem ab August 1944 eingesetzten Stempel "Zensurstelle", Landsmann DPB3.1, bei diesem Beleg in Schwarz.
Auf die durchgeführte chemische Prüfung weisen diagonale Pinselstriche von links oben nach rechts unten auf der Vorderseite sowie der Rückseite des Beleges hin.
Liebe Grüße
Rüdiger
Den Anfang macht dieser frisch auf der Börse in Sindelfingen erworbene Brief, aufgegeben in München am 21.11.1944, adressiert nach Bern:
Der zweite Abschlag des Tagesstempel blanko auf der Vorderseite erfolgte, nachdem der diesen Brief annehmende Schalterbeamte die Personalien des auf dem Beleg angegebenen Absenders überprüft hatte.
Die linksseitige Öffnung erfolgte in der seit April 1943 für Post aus dem Deutschen Reich in die Schweiz zuständigen ABP München. Der Verschluß erfolgte per Briefverschlussvorrichtung mit dem ab August 1944 eingesetzten Stempel "Zensurstelle", Landsmann DPB3.1, bei diesem Beleg in Schwarz.
Auf die durchgeführte chemische Prüfung weisen diagonale Pinselstriche von links oben nach rechts unten auf der Vorderseite sowie der Rückseite des Beleges hin.
Liebe Grüße
Rüdiger
Zuletzt von rudischmidt am Fr Nov 02, 2018 9:39 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Alter : 66
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hier als zum zuvor gezeigten Brief passendes Gegenstück ein weiterer Beleg, der ebenfalls linksseitig geöffnet wurde und bei dem der Verschluß per Briefverschlussvorrichtung in der ABP München erfolgte. Bei diesem Exemplar wurde der Stempel "Zensurstelle", Landsmann DPB3.1, in Grün abgeschlagen:
Auf die durchgeführte chemische Prüfung weist in diesem Falle ein diagonaler Pinselstrich von links oben nach rechts unten auf der Rückseite des Beleges hin.
Liebe Grüße
Rüdiger
Auf die durchgeführte chemische Prüfung weist in diesem Falle ein diagonaler Pinselstrich von links oben nach rechts unten auf der Rückseite des Beleges hin.
Liebe Grüße
Rüdiger
Zuletzt von rudischmidt am Fr Nov 02, 2018 9:39 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Alter : 66
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Der Auslandsbriefprüfstelle = ABP in Frankfurt wurde der Kennbuchstabe "e" zugeordnet. Die ABP wurde im Herbst 1939 im Gesellschaftssaal des Zoos eingerichtet und war bis März 1943 für Sendungen in die Schweiz zuständig.
Von der ABP Frankfurt zensurierte Postsendungen wurden von Januar 1941 bis März 1943 mit diesem Handprüfstempel versehen, 34 mm Durchmesser, großer Kennbuchstabe "e" über "o d", "Geprüft" 17 mm lang, "t" von "Geprüft" mit Abstrich, der zunächst in Blau oder in Violett, ab April 1941 dann, wie bei diesem Beleg zu sehen, in Rot abgeschlagen wurde:
Typisch für Frankfurt sind ein- bis vierstellige Prüferstempel von 8 x 4 mm, wie bei diesem Beleg "350" sowie "394". Auch die handschriftliche Nummerierung unten im Adreßfeld stellt eine interne Markierung der ABP dar!
Interessant wurde dieser am 08.04.1941 in Ludwigshafen aufgegebene, nach Derendingen im Kanton Solothurn in der Schweiz adressierte Frageteil einer Postkarte mit Antwortkarte insbesondere dadurch, dass der Beleg in der ABP einer chemischen Zensur unterworfen wurde!
Mit einem Pinsel wurde von der linken unten Ecke aus eine chemische Substanz aufgebracht und großflächig auf der Postkarte verteilt. So prüfte man in der ABP, ob auf der Postkarte etwas mit einer unsichtbaren Tinte geschrieben wurde.
Wenn Ihr mir diese Theorie nicht glaubt, dann schauen wir uns zum Beweis einfach die Rückseite an, denn diese wurde ganz genauso chemisch behandelt:
Liebe Grüße
Rüdiger
Von der ABP Frankfurt zensurierte Postsendungen wurden von Januar 1941 bis März 1943 mit diesem Handprüfstempel versehen, 34 mm Durchmesser, großer Kennbuchstabe "e" über "o d", "Geprüft" 17 mm lang, "t" von "Geprüft" mit Abstrich, der zunächst in Blau oder in Violett, ab April 1941 dann, wie bei diesem Beleg zu sehen, in Rot abgeschlagen wurde:
Typisch für Frankfurt sind ein- bis vierstellige Prüferstempel von 8 x 4 mm, wie bei diesem Beleg "350" sowie "394". Auch die handschriftliche Nummerierung unten im Adreßfeld stellt eine interne Markierung der ABP dar!
Interessant wurde dieser am 08.04.1941 in Ludwigshafen aufgegebene, nach Derendingen im Kanton Solothurn in der Schweiz adressierte Frageteil einer Postkarte mit Antwortkarte insbesondere dadurch, dass der Beleg in der ABP einer chemischen Zensur unterworfen wurde!
Mit einem Pinsel wurde von der linken unten Ecke aus eine chemische Substanz aufgebracht und großflächig auf der Postkarte verteilt. So prüfte man in der ABP, ob auf der Postkarte etwas mit einer unsichtbaren Tinte geschrieben wurde.
Wenn Ihr mir diese Theorie nicht glaubt, dann schauen wir uns zum Beweis einfach die Rückseite an, denn diese wurde ganz genauso chemisch behandelt:
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Dieser nach Genf in der Schweiz adressierte Brief wurde am 21.11.1943 in Lübeck aufgegeben:
Der Beleg durchlief die ABP Frankfurt, die eigentlich im November 1943 überhaupt nicht mehr für die Zensurierung von Sendungen in die Schweiz zuständig war. Die ABP Frankfurt war von 1939 bis März 1943 für Sendungen in die Schweiz zuständig gewesen, ab April 1943 hatte dann die ABP München übernommen!
Der Beleg wurde in der ABP Frankfurt linksseitig geöffnet und mit der Briefverschlussvorrichtung mit einem 20 mm breiten Streifen in hellbraun, diagonal geriffelt, wieder verschlossen, was der bei Landsmann als EPB1.1 katalogisierte Bandstempel "GEÖFFNET (e) OKW" in Rot dokumentiert.
Der rückseitige Absender "Travemünde/Ostsee Golf Hotel" weicht vom Aufgabepostamt ab, was in der Zensurstelle auffiel, weshalb dieser Bereich der Briefrückseite einer chemischen Zensur unterzogen wurde:
Liebe Grüße
Rüdiger
Der Beleg durchlief die ABP Frankfurt, die eigentlich im November 1943 überhaupt nicht mehr für die Zensurierung von Sendungen in die Schweiz zuständig war. Die ABP Frankfurt war von 1939 bis März 1943 für Sendungen in die Schweiz zuständig gewesen, ab April 1943 hatte dann die ABP München übernommen!
Der Beleg wurde in der ABP Frankfurt linksseitig geöffnet und mit der Briefverschlussvorrichtung mit einem 20 mm breiten Streifen in hellbraun, diagonal geriffelt, wieder verschlossen, was der bei Landsmann als EPB1.1 katalogisierte Bandstempel "GEÖFFNET (e) OKW" in Rot dokumentiert.
Der rückseitige Absender "Travemünde/Ostsee Golf Hotel" weicht vom Aufgabepostamt ab, was in der Zensurstelle auffiel, weshalb dieser Bereich der Briefrückseite einer chemischen Zensur unterzogen wurde:
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Dieser nach Freiburg in der Schweiz adressierte Brief wurde am 22.05.1944 in KÖLN-BRÜCK aufgegeben:
Briefe ins Ausland mußten am Postschalter eingeliefert werden, wo der Postbeamte die Personalien des Absenders anhand dessen Ausweises überprüfte. Die Durchführung dieser Vorgehensweise wurde durch den zweiten, "stummen", Abschlag des als Aufgabestempels benutzten Tagesstempels dokumentiert.
Der Brief durchlief die für Post in die Schweiz zuständige ABP München, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem senkrecht geriiffelten neutralen Verschlußstreifen der Briefverschlussvorrichtung, Landsmann DVB1.4, wieder verschlossen wurde.
Dieses dokumentiert ein laut Landsmann "weniger häufiger" Stempel in Grün mit vier Strichen unten im Kranz, Landsmann DPB1.4.
Diagonale Pinselstriche von links oben nach rechts unten vorderseitig sowie rückseitig dokumentieren, dass dieser Brief in der ABP München der chemischen Zensur unterzogen wurde.
Bei der chemischen Zensur wurde mit Chemikalien geprüft, ob auf dem Umschlag etwas mit unsichtbarer Tinte geschrieben worden war.
Liebe Grüße
Rüdiger
Briefe ins Ausland mußten am Postschalter eingeliefert werden, wo der Postbeamte die Personalien des Absenders anhand dessen Ausweises überprüfte. Die Durchführung dieser Vorgehensweise wurde durch den zweiten, "stummen", Abschlag des als Aufgabestempels benutzten Tagesstempels dokumentiert.
Der Brief durchlief die für Post in die Schweiz zuständige ABP München, wo er linksseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem senkrecht geriiffelten neutralen Verschlußstreifen der Briefverschlussvorrichtung, Landsmann DVB1.4, wieder verschlossen wurde.
Dieses dokumentiert ein laut Landsmann "weniger häufiger" Stempel in Grün mit vier Strichen unten im Kranz, Landsmann DPB1.4.
Diagonale Pinselstriche von links oben nach rechts unten vorderseitig sowie rückseitig dokumentieren, dass dieser Brief in der ABP München der chemischen Zensur unterzogen wurde.
Bei der chemischen Zensur wurde mit Chemikalien geprüft, ob auf dem Umschlag etwas mit unsichtbarer Tinte geschrieben worden war.
Liebe Grüße
Rüdiger
Zuletzt von rudischmidt am Fr Nov 02, 2018 9:38 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Diese nach Basel adressierte Postkarte wurde am 13.03.1944 in Braunschweig aufgegeben und per Maschinenstempel entwertet:
Der Beleg erhielt einen violetten Hinweisstempel "Zurück Auslandsbriefsendungen müssen am Schalter eingeliefert werden".
Laut Landsmann ist bisher ein einziger Abschlag dieses Hinweisstempels auf einem ebenfalls in Braunschweig aufgegebenen Beleg in die Niederlande bekannt, der keinerlei Zensurmerkmale aufweist.
Daher katalogisiert Landsmann diesen Stempel unter der Rubrik "Schalterauflieferung" als PS1.8.
Bei dem hier gezeigten Exemplar erfolgte jedoch eindeutig vorderseitig diagonal von links oben nach rechts unten eine chemische Zensur.
Da solche chemischen Zensuren ausschließlich in den Auslandsbriefprüfstellen erfolgten ordne ich diese Maßnahme der seit April 1943 für Post in die Schweiz zuständigen ABP München zu.
Somit dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch dieser Hinweisstempel der ABP München zuzuordnen sein.
Man schaute halt bei solchen Auslandssendungen, die in den Briefkasten eingeworfen worden waren, einfach mal "chemisch" nach, ob alles in Ordnung war.
Liebe Grüße
Rüdiger
Der Beleg erhielt einen violetten Hinweisstempel "Zurück Auslandsbriefsendungen müssen am Schalter eingeliefert werden".
Laut Landsmann ist bisher ein einziger Abschlag dieses Hinweisstempels auf einem ebenfalls in Braunschweig aufgegebenen Beleg in die Niederlande bekannt, der keinerlei Zensurmerkmale aufweist.
Daher katalogisiert Landsmann diesen Stempel unter der Rubrik "Schalterauflieferung" als PS1.8.
Bei dem hier gezeigten Exemplar erfolgte jedoch eindeutig vorderseitig diagonal von links oben nach rechts unten eine chemische Zensur.
Da solche chemischen Zensuren ausschließlich in den Auslandsbriefprüfstellen erfolgten ordne ich diese Maßnahme der seit April 1943 für Post in die Schweiz zuständigen ABP München zu.
Somit dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch dieser Hinweisstempel der ABP München zuzuordnen sein.
Man schaute halt bei solchen Auslandssendungen, die in den Briefkasten eingeworfen worden waren, einfach mal "chemisch" nach, ob alles in Ordnung war.
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Diese am 31.08.1944 in "Herrgottswiesen, Post Brugg" geschriebene Poskarte wurde per Einschreiben in "Isny (Württ)" aufgegeben:
In der ABP München wurde der Beleg zensiert, auf der Rückseite auch chemisch:
Dort wurde wahrscheinlich auch die als Einschreibegebühr verklebte Zusatzfrankatur in Höhe von 30 Pfennig abgelöst, um "unter" dieser Frankatur prüfen zu können!???
Ein roter Prüfstempel "GEPRÜFT Oberkommando der Wehrmacht" mit Punten 1mm über dem Adler, Landsmann DP2.1.1 dokumentiert neben Prüferstempeln diese Bearbeitung in der Auslandsbriefprüfstelle München.
Vorderseitig dokumentiert ein Ankunftsstempel aus Basel, dass der Beleg schließlich am 13.09.1944 dort ankam.
Liebe Grüße
Rüdiger
In der ABP München wurde der Beleg zensiert, auf der Rückseite auch chemisch:
Dort wurde wahrscheinlich auch die als Einschreibegebühr verklebte Zusatzfrankatur in Höhe von 30 Pfennig abgelöst, um "unter" dieser Frankatur prüfen zu können!???
Ein roter Prüfstempel "GEPRÜFT Oberkommando der Wehrmacht" mit Punten 1mm über dem Adler, Landsmann DP2.1.1 dokumentiert neben Prüferstempeln diese Bearbeitung in der Auslandsbriefprüfstelle München.
Vorderseitig dokumentiert ein Ankunftsstempel aus Basel, dass der Beleg schließlich am 13.09.1944 dort ankam.
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Diese nach Basel adressierte Postkarte wurde am 20.06.1944 in Mannheim aufgegeben:
Die Frankatur wurde im Postamt "MANNHEIM 2" mit einem Tagesstempel mit Kennbuchstabe "t" entwertet, daneben wurde ein anderer Tagesstempel "MANNHEIM 2" mit Kennbuchstabe "ad" stumm abgeschlagen.
In der für Post in die Schweiz zuständigen ABP München wurde als Durchlaufstempel ein Handstempel "Ad" abgeschlagen, dessen Rand links und rechts eingekerbt wurde. Katalogisiert ist dieser Prüfstempel als Landsmann DD1.2.2.
Der Beleg wurde chemisch zensiert, vorderseitig mit zwei verschiedenen Chemikalien, rückseitig mit einer Chemikalie.
Liebe Grüße
Rüdiger
Die Frankatur wurde im Postamt "MANNHEIM 2" mit einem Tagesstempel mit Kennbuchstabe "t" entwertet, daneben wurde ein anderer Tagesstempel "MANNHEIM 2" mit Kennbuchstabe "ad" stumm abgeschlagen.
In der für Post in die Schweiz zuständigen ABP München wurde als Durchlaufstempel ein Handstempel "Ad" abgeschlagen, dessen Rand links und rechts eingekerbt wurde. Katalogisiert ist dieser Prüfstempel als Landsmann DD1.2.2.
Der Beleg wurde chemisch zensiert, vorderseitig mit zwei verschiedenen Chemikalien, rückseitig mit einer Chemikalie.
Liebe Grüße
Rüdiger
Zuletzt von rudischmidt am Fr Nov 02, 2018 9:38 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Diese nach Zürich in der Schweiz adressierte Ansichtskarte wurde am 22.07.1943 in Barcelona aufgegeben:
Die Ansichtskarte durchlief zunächst in Barcelona die spanische Zensurstelle, was ein Rahmenstempel in Schwarz "CENSURA GUBERNATIVA BARCELONA" dokumentiert.
Ab Anfang 1943 überwachte die ABP Paris die Post zwischen dem feindlichen Ausland und der Schweiz. In diesem Falle wurde in der ABP Paris ein Handprüfstempel in Rot abgeschlagen, den man anhand des Kennbuchstabens "x" der ABP Paris zuordnen kann, und der katalogisiert wurde als Landsmann XP6.1.
Dieser Beleg ist besonders interessant, da er die in der ABP Paris praktizierte chemische Zensur dokumentiert, was man an zwei vorderseitig angebrachten diagonalen Pinselstrichen, ausgeführt mit verschiedenen Chemikalien, erkennt.
Liebe Grüße
Rüdiger
Die Ansichtskarte durchlief zunächst in Barcelona die spanische Zensurstelle, was ein Rahmenstempel in Schwarz "CENSURA GUBERNATIVA BARCELONA" dokumentiert.
Ab Anfang 1943 überwachte die ABP Paris die Post zwischen dem feindlichen Ausland und der Schweiz. In diesem Falle wurde in der ABP Paris ein Handprüfstempel in Rot abgeschlagen, den man anhand des Kennbuchstabens "x" der ABP Paris zuordnen kann, und der katalogisiert wurde als Landsmann XP6.1.
Dieser Beleg ist besonders interessant, da er die in der ABP Paris praktizierte chemische Zensur dokumentiert, was man an zwei vorderseitig angebrachten diagonalen Pinselstrichen, ausgeführt mit verschiedenen Chemikalien, erkennt.
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Ab Anfang 1943 überwachte die ABP Paris auch die Post zwischen dem feindlichen Ausland und der Schweiz.
Hier als Beispiel eine nach Bern adressierte, in Tunesien aufgegebene Postkarte:
In der ABP Paris wurde ein Prüferstempel mit dem Kennbuchstaben "x" abgeschlagen. Landsmann XP6.1. Der Beleg wurde vorderseitig sowie rückseitig einer umfangreichen chemischen Zensur unterzogen, wobei zahlreiche Pinselstriche mit verschiedenen Chemikalien ausgeführt wurden, um mit unsichtbarer Tinte geschriebene Geheimbotschaften zu entdecken.
Liebe Grüße
Rüdiger
Hier als Beispiel eine nach Bern adressierte, in Tunesien aufgegebene Postkarte:
In der ABP Paris wurde ein Prüferstempel mit dem Kennbuchstaben "x" abgeschlagen. Landsmann XP6.1. Der Beleg wurde vorderseitig sowie rückseitig einer umfangreichen chemischen Zensur unterzogen, wobei zahlreiche Pinselstriche mit verschiedenen Chemikalien ausgeführt wurden, um mit unsichtbarer Tinte geschriebene Geheimbotschaften zu entdecken.
Liebe Grüße
Rüdiger
Zuletzt von rudischmidt am Fr Nov 02, 2018 9:38 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
Anmeldedatum : 27.10.18
Alter : 66
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hallo rudischmidt,
echt interessantes Thema, dass Du hier vorstellst. Ich als Neuling im Briefmarken sammeln, habe von dieser Art Zensur noch nie gehört...
Gruss Boudicca
echt interessantes Thema, dass Du hier vorstellst. Ich als Neuling im Briefmarken sammeln, habe von dieser Art Zensur noch nie gehört...
Gruss Boudicca
Boudicca8- Anzahl der Beiträge : 412
Anmeldedatum : 10.06.18
Alter : 58
Ort : Schwanden/GL
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hallo Boudicca,
freut mich, dass Dir dieses sicherlich nicht nur für Dich als Neuling bisher unbekannte Thema gefällt.
Ich kam vor gut 10 Jahren auch eher zufällig zu diesem Thema, als ich den ersten Beleg mit chemischer Zensur in Händen hielt, der mir damals noch überhaupt nichts sagte.
Weiter geht es mit dieser nach Genf adressierten, am 09.11.1943 in TORGAU aufgegebenen Postkarte (15 Pfennig) per Luftpost (10 Pfennig), die in der Auslandsbriefprüfstelle München geprüft wurde, was per Handprüfstempel in Rot, Doppelpunkte über Adler, Flügel auf unterem Punkt, Kranz rechts unten eingekerbt, katalogisiert als Landsmann DP2.3.6, sowie mehreren Prüferstempeln dokumentiert wurde:
Vorderseitig erfolgte diagonal von links oben nach rechts unten eine chemische Zensur.
Liebe Grüße
Rüdiger
freut mich, dass Dir dieses sicherlich nicht nur für Dich als Neuling bisher unbekannte Thema gefällt.
Ich kam vor gut 10 Jahren auch eher zufällig zu diesem Thema, als ich den ersten Beleg mit chemischer Zensur in Händen hielt, der mir damals noch überhaupt nichts sagte.
Weiter geht es mit dieser nach Genf adressierten, am 09.11.1943 in TORGAU aufgegebenen Postkarte (15 Pfennig) per Luftpost (10 Pfennig), die in der Auslandsbriefprüfstelle München geprüft wurde, was per Handprüfstempel in Rot, Doppelpunkte über Adler, Flügel auf unterem Punkt, Kranz rechts unten eingekerbt, katalogisiert als Landsmann DP2.3.6, sowie mehreren Prüferstempeln dokumentiert wurde:
Vorderseitig erfolgte diagonal von links oben nach rechts unten eine chemische Zensur.
Liebe Grüße
Rüdiger
Zuletzt von rudischmidt am Fr Nov 02, 2018 9:38 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
Anmeldedatum : 27.10.18
Alter : 66
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hier folgt eine echte Rarität dieses Sammelgebietes, in dieser Kombination vermutlich sogar ein Unikat:
Dieser nach Konstanz adressierte Brief wurde am 28.02.1945 in Zürich aufgegeben:
Der Brief durchlief die für Post aus der Schweiz ins Deutsche Reich zuständige ABP München, wo 5 Prüferstempel sowie ein Stempel "C" abgeschlagen wurden. Dort wurde der Beleg vorderseitig sowie rückseitig diagonal von links oben nach rechts unten chemisch zensiert.
Danach muss dieser Brief auf seinem Postweg von München nach Konstanz als besonders seltener "Überroller" von den Alliierten erbeutet worden sein und er wurde daher von der amerikanischen Zensur linksseitig geöffnet und mit einem Zellophanstreifen "EXAMINED BY" wieder verschlossen, was ein Handprüfstempel in Violett "MILITARY CENSORSHIP CIVIL MAILS 11190" dokumentiert.
Liebe Grüße
Rüdiger
Dieser nach Konstanz adressierte Brief wurde am 28.02.1945 in Zürich aufgegeben:
Der Brief durchlief die für Post aus der Schweiz ins Deutsche Reich zuständige ABP München, wo 5 Prüferstempel sowie ein Stempel "C" abgeschlagen wurden. Dort wurde der Beleg vorderseitig sowie rückseitig diagonal von links oben nach rechts unten chemisch zensiert.
Danach muss dieser Brief auf seinem Postweg von München nach Konstanz als besonders seltener "Überroller" von den Alliierten erbeutet worden sein und er wurde daher von der amerikanischen Zensur linksseitig geöffnet und mit einem Zellophanstreifen "EXAMINED BY" wieder verschlossen, was ein Handprüfstempel in Violett "MILITARY CENSORSHIP CIVIL MAILS 11190" dokumentiert.
Liebe Grüße
Rüdiger
Zuletzt von rudischmidt am Fr Nov 02, 2018 9:37 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Alter : 66
StampFan- Anzahl der Beiträge : 182
Anmeldedatum : 14.06.18
Ort : Stadt Zürich
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hallo StampFan,
zunächst einmal freut es mich immens, dass Du in Deinem Bestand einen Beleg als mit chemischer Zensur versehen erkannt hast, denn das war und ist selbstverständlich mein Hauptgrund, solche Belege hier anzusprechen, zu zeigen und von Euch in Euren Sammlungen "entdecken zu lassen".
Bei Deinem Beleg handelt es sich um einen Luftpostbrief aus der Schweiz nach Nordirland. Für die Prüfung von Luftpostsendungen im Transit Schweiz - Großbritannien, wozu auch Nordirland gehörte, war die ABP Berlin zuständig, die den Kennbuchstaben "b" benutzte. Die linksseitige Öffnung Deines Beleges erfolgte somit in der ABP Berlin, denn sowohl der Verschlußstreifen als auch der Handprüfstempel zeigen den Kennbuchstaben "b". Die chemische Zensur "auf Tintenkiller" erfolgte dort in der ABP Berlin per Pinselstrich mit blauer Tinte!
Rechtsseitig findet sich ein Verschlußstreifen der britischen Zensur "P.C. 90 (laufend) (Krone) / OPENED BY / EXAMINER / 918", katalogisiert als "Wolter 18a".
Eine solche Doppelzensur wird am Markt mit 10 - 20 € bewertet!
Liebe Grüße
Rüdiger
zunächst einmal freut es mich immens, dass Du in Deinem Bestand einen Beleg als mit chemischer Zensur versehen erkannt hast, denn das war und ist selbstverständlich mein Hauptgrund, solche Belege hier anzusprechen, zu zeigen und von Euch in Euren Sammlungen "entdecken zu lassen".
Bei Deinem Beleg handelt es sich um einen Luftpostbrief aus der Schweiz nach Nordirland. Für die Prüfung von Luftpostsendungen im Transit Schweiz - Großbritannien, wozu auch Nordirland gehörte, war die ABP Berlin zuständig, die den Kennbuchstaben "b" benutzte. Die linksseitige Öffnung Deines Beleges erfolgte somit in der ABP Berlin, denn sowohl der Verschlußstreifen als auch der Handprüfstempel zeigen den Kennbuchstaben "b". Die chemische Zensur "auf Tintenkiller" erfolgte dort in der ABP Berlin per Pinselstrich mit blauer Tinte!
Rechtsseitig findet sich ein Verschlußstreifen der britischen Zensur "P.C. 90 (laufend) (Krone) / OPENED BY / EXAMINER / 918", katalogisiert als "Wolter 18a".
Eine solche Doppelzensur wird am Markt mit 10 - 20 € bewertet!
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
Anmeldedatum : 27.10.18
Alter : 66
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Lieber Rüdiger
Danke für die detaillierten Erläuterungen. Ich habe zwar noch viel weitere Zensur Belege (zum Teil recht wilde) aber keine "chemischen" mehr
Gruss
StampFan
Danke für die detaillierten Erläuterungen. Ich habe zwar noch viel weitere Zensur Belege (zum Teil recht wilde) aber keine "chemischen" mehr
Gruss
StampFan
StampFan- Anzahl der Beiträge : 182
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Ort : Stadt Zürich
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hallo StampFan,
zu Zensurbelegen aller Art kommen wir hier im Forum in Kürze zur Genüge, versprochen!
Hier soll es heute aber erst einmal mit Belegen mit chemischer Zensur weitergehen!!!
Dieser am 16.01.1944 in den Niederlanden aufgegebene Brief ist adressiert nach Dübendorf:
Der Brief durchlief die ABP München, wo er linksseitig geöffnet und mit dem neutralen Verschlußstreifen der Briefverschlußmaschine wieder verschlossen wurde, was ein Maschinenstempel mit dem Kennbuchstaben "d" = ABP München dokumentiert.
Der Beleg zeigt vorderseitig eindeutige Spuren chemischer Zensur sowie 5 verschiedene Prüfstempel der ABP München.
Liebe Grüße
Rüdiger
zu Zensurbelegen aller Art kommen wir hier im Forum in Kürze zur Genüge, versprochen!
Hier soll es heute aber erst einmal mit Belegen mit chemischer Zensur weitergehen!!!
Dieser am 16.01.1944 in den Niederlanden aufgegebene Brief ist adressiert nach Dübendorf:
Der Brief durchlief die ABP München, wo er linksseitig geöffnet und mit dem neutralen Verschlußstreifen der Briefverschlußmaschine wieder verschlossen wurde, was ein Maschinenstempel mit dem Kennbuchstaben "d" = ABP München dokumentiert.
Der Beleg zeigt vorderseitig eindeutige Spuren chemischer Zensur sowie 5 verschiedene Prüfstempel der ABP München.
Liebe Grüße
Rüdiger
Zuletzt von rudischmidt am Fr Nov 02, 2018 9:37 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Alter : 66
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hallo Rüdiger,
Ist ja eine spannende Sache !
Danke für das Näherbringen !
LG Bumbi
Ist ja eine spannende Sache !
Danke für das Näherbringen !
LG Bumbi
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hallo bumbi,
vielen Dank auch für Deine positive Rückmeldung zu diesem ausgefallenen Thema!
Das spornt an und gern mache ich weiter im Thema:
Dieser nach "Weesen / St. Gallen" adressierte Brief wurde am 15.09.1944 im Postamt München 5 am Schalter aufgegeben. Die Frankatur wurde dort per Tagesstempel mit Propagandaeinsatz "MÜNCHEN 5 HAUPTSTADT DER BEWEGUNG" entwertet und, nachdem der Schalterbeamte die Personalien des Einlieferers geprüft hatte, setzte er zur Dokumentation einen zusätzlichen Blankoabschlag des Tagesstempels links neben die Frankatur:
Der Beleg durchlief die ABP München, wurde dort linksseitig geöffnet und vorderseitig diagonal von links oben nach rechts unten mit einem Pinselstrich chemisch zensiert. Unten links wurden Prüferstempel in Rot abgeschlagen, unten rechts Prüferstempel in Violett. Nach erfolgter Prüfung wurde der Brief per Briefverschlußmaschine wieder verschlossen; der neutrale Verschlußstreifen fehlt, man erkennt auf dem Umschlag aber noch einen Teil des Kennbuchstabens "d" der ABP München.
Liebe Grüße
Rüdger
vielen Dank auch für Deine positive Rückmeldung zu diesem ausgefallenen Thema!
Das spornt an und gern mache ich weiter im Thema:
Dieser nach "Weesen / St. Gallen" adressierte Brief wurde am 15.09.1944 im Postamt München 5 am Schalter aufgegeben. Die Frankatur wurde dort per Tagesstempel mit Propagandaeinsatz "MÜNCHEN 5 HAUPTSTADT DER BEWEGUNG" entwertet und, nachdem der Schalterbeamte die Personalien des Einlieferers geprüft hatte, setzte er zur Dokumentation einen zusätzlichen Blankoabschlag des Tagesstempels links neben die Frankatur:
Der Beleg durchlief die ABP München, wurde dort linksseitig geöffnet und vorderseitig diagonal von links oben nach rechts unten mit einem Pinselstrich chemisch zensiert. Unten links wurden Prüferstempel in Rot abgeschlagen, unten rechts Prüferstempel in Violett. Nach erfolgter Prüfung wurde der Brief per Briefverschlußmaschine wieder verschlossen; der neutrale Verschlußstreifen fehlt, man erkennt auf dem Umschlag aber noch einen Teil des Kennbuchstabens "d" der ABP München.
Liebe Grüße
Rüdger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Alter : 66
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Der folgende Beleg erzählt uns eine ganze Geschichte:
Dieser Brief wurde als Mehrfachfrankatur mit drei Postwertzeichen der Wertstufe zu 25 Pfennig der Dauerserie Adolf Hitler frankiert am 25.11.1944 in BRIESELANG (HAVELLAND) in einen Briefkasten eingeworfen.
Das Porto betrug 25 Pfennig für den Brief ins Ausland plus 10 Pfennig Luftpostgebühr plus 50 Pfennig für die Eilzustellung im Ausland = 85 Pfennig. Die Absenderin hatte statt der 50 Pfennig Eilzustellungsgebühr im Ausland wohl die im Deutschen Reich geltenden 40 Pfennig Eilzustellungsgebühr im Sinn und hat daher 10 Pfennig zu wenig an Porto verklebt.
Diese Abweichung fiel der Post auf und der Brief wurde unten rechts mit einem Klebezettel versehen und an den Absender zurück geschickt mit der Bitte um Ergänzung der Freimachung sowie persönliche Einlieferung des Auslandsbriefes am Postschalter.
Dieses tat der Absender, indem er ein Postwertzeichen der Dauerserie Adolf Hitler der Wertstufe zu 10 Pfennig verklebte und den Brief dann am 05.12.1944 in BRIESELANG am Postschalter aufgab. Nachdem er sich ausgewiesen hatte entwertete der Postbeamte die Zusatzfrankatur per Tagesstempel und setzte zur Dokumentation der erfolgten Überprüfung der Personalien des Absenders einen Blankoabschlag des Tagesstempels links neben die Frankatur.
Der Beleg wurde dann der ABP München zugeleitet, wo er linksseitig geöffnet und vorderseitig sowie rückseitig diagonal von links oben nach rechts unten chemisch geprüft wurde, was mehrere Prüferstempel dokumentieren.
Nach erfolgter Prüfung wurde der Brief mit der Briefverschlußvorrichtung mit einem neutralen Streifen, senkrecht geriffelt, wieder verschlossen, was ein Stempel der Briefverschlußvorrichtung in Grün, Landsmann DPB3.1, dokumentierte. Der neutrale Streifen ist leider nicht mehr vorhanden.
Am 15.12.1944 kam der Brief dann schließlich an seinem Bestimmungsort PFÄFFIKON (SCHWYZ) an, also einen geschlagenen Monat nach erfolgter erster Briefaufgabe!
Liebe Grüße
Rüdiger
Dieser Brief wurde als Mehrfachfrankatur mit drei Postwertzeichen der Wertstufe zu 25 Pfennig der Dauerserie Adolf Hitler frankiert am 25.11.1944 in BRIESELANG (HAVELLAND) in einen Briefkasten eingeworfen.
Das Porto betrug 25 Pfennig für den Brief ins Ausland plus 10 Pfennig Luftpostgebühr plus 50 Pfennig für die Eilzustellung im Ausland = 85 Pfennig. Die Absenderin hatte statt der 50 Pfennig Eilzustellungsgebühr im Ausland wohl die im Deutschen Reich geltenden 40 Pfennig Eilzustellungsgebühr im Sinn und hat daher 10 Pfennig zu wenig an Porto verklebt.
Diese Abweichung fiel der Post auf und der Brief wurde unten rechts mit einem Klebezettel versehen und an den Absender zurück geschickt mit der Bitte um Ergänzung der Freimachung sowie persönliche Einlieferung des Auslandsbriefes am Postschalter.
Dieses tat der Absender, indem er ein Postwertzeichen der Dauerserie Adolf Hitler der Wertstufe zu 10 Pfennig verklebte und den Brief dann am 05.12.1944 in BRIESELANG am Postschalter aufgab. Nachdem er sich ausgewiesen hatte entwertete der Postbeamte die Zusatzfrankatur per Tagesstempel und setzte zur Dokumentation der erfolgten Überprüfung der Personalien des Absenders einen Blankoabschlag des Tagesstempels links neben die Frankatur.
Der Beleg wurde dann der ABP München zugeleitet, wo er linksseitig geöffnet und vorderseitig sowie rückseitig diagonal von links oben nach rechts unten chemisch geprüft wurde, was mehrere Prüferstempel dokumentieren.
Nach erfolgter Prüfung wurde der Brief mit der Briefverschlußvorrichtung mit einem neutralen Streifen, senkrecht geriffelt, wieder verschlossen, was ein Stempel der Briefverschlußvorrichtung in Grün, Landsmann DPB3.1, dokumentierte. Der neutrale Streifen ist leider nicht mehr vorhanden.
Am 15.12.1944 kam der Brief dann schließlich an seinem Bestimmungsort PFÄFFIKON (SCHWYZ) an, also einen geschlagenen Monat nach erfolgter erster Briefaufgabe!
Liebe Grüße
Rüdiger
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Dieser nach Zürich adressierte Brief wurde am 08.11.1943 in DILLINGEN (SAAR) am Postschalter aufgegeben, was der zusätzliche Blankoabschlag des Tagesstempels links dokumentiert:
In der ABP München wurde der Brief vorderseitig diagonal von links oben nach rechts unten chemisch geprüft, was 4 Prüferstempel dokumentieren. Die Briefklappe des offen eingelieferten Briefes wurde mit einem neutralen Streifen der Briefverschlußvorrichtung zugeklebt und der Beleg wurde mit der Briefverschlußvorrichtung oben verschlossen, was ein Stempel der Briefverschlußvorrichtung dokumentiert.
Liebe Grüße
Rüdiger
In der ABP München wurde der Brief vorderseitig diagonal von links oben nach rechts unten chemisch geprüft, was 4 Prüferstempel dokumentieren. Die Briefklappe des offen eingelieferten Briefes wurde mit einem neutralen Streifen der Briefverschlußvorrichtung zugeklebt und der Beleg wurde mit der Briefverschlußvorrichtung oben verschlossen, was ein Stempel der Briefverschlußvorrichtung dokumentiert.
Liebe Grüße
Rüdiger
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Diese nach Lausanne adressierte Postkarte wurde am 28.09.1943 in London aufgegeben:
Der Beleg durchlief die britische Prüfstelle in London, wo ein Achteckstempel "(Krone) PASSED P.96" in Rot abgeschlagen wurde.
Dann wurde diese Postkarte als "Post aus dem feindlichen Ausland in die Schweiz" der dafür zuständigen ABP Paris zugeleitet, wo ein Handprüfstempel in Rot, Landsmann XP6.2, abgeschlagen wurde.
Rückseitig wurde diese Postkarte in der ABP Paris gleich 3 mit Hilfe von diagonal per Pinselstrich aufgebrachten verschiedenen Chemikalien chemisch zensiert, wovon eine bis auf die Vorderseite durchgeschlagen ist:
Liebe Grüße
Rüdiger
Der Beleg durchlief die britische Prüfstelle in London, wo ein Achteckstempel "(Krone) PASSED P.96" in Rot abgeschlagen wurde.
Dann wurde diese Postkarte als "Post aus dem feindlichen Ausland in die Schweiz" der dafür zuständigen ABP Paris zugeleitet, wo ein Handprüfstempel in Rot, Landsmann XP6.2, abgeschlagen wurde.
Rückseitig wurde diese Postkarte in der ABP Paris gleich 3 mit Hilfe von diagonal per Pinselstrich aufgebrachten verschiedenen Chemikalien chemisch zensiert, wovon eine bis auf die Vorderseite durchgeschlagen ist:
Liebe Grüße
Rüdiger
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Dieser nach Olten adressierte Brief wurde am 11.10.1943 in NÜRNBERG 23 am Postschalter aufgegeben, was der zusätzliche Blankoabschlag des Tagesstempels links dokumentiert:
In der ABP München wurde der Brief vorderseitig sowie rückseitig diagonal von links oben nach rechts unten chemisch geprüft, was 4 Prüferstempel dokumentieren. Der Beleg wurde mit der Briefverschlußvorrichtung oben verschlossen, was ein Stempel der Briefverschlußvorrichtung dokumentiert.
Liebe Grüße
Rüdiger
In der ABP München wurde der Brief vorderseitig sowie rückseitig diagonal von links oben nach rechts unten chemisch geprüft, was 4 Prüferstempel dokumentieren. Der Beleg wurde mit der Briefverschlußvorrichtung oben verschlossen, was ein Stempel der Briefverschlußvorrichtung dokumentiert.
Liebe Grüße
Rüdiger
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Dieser nach Zürich adressierte Brief wurde am 19.08.1944 in DITZINGEN (WÜRTT) am Postschalter aufgegeben, was der zusätzliche Blankoabschlag des Tagesstempels links dokumentiert:
In der ABP München wurde der Brief vorderseitig diagonal von links oben nach rechts unten sowie rückseitig diagonal von links unten nach rechts oben chemisch geprüft, was 3 Prüferstempel dokumentieren. Der Beleg wurde mit der Briefverschlußvorrichtung links verschlossen, was ein Stempel der Briefverschlußvorrichtung "Ad" in Schwarz, Landsmann DPB2.1, dokumentiert.
Liebe Grüße
Rüdiger
In der ABP München wurde der Brief vorderseitig diagonal von links oben nach rechts unten sowie rückseitig diagonal von links unten nach rechts oben chemisch geprüft, was 3 Prüferstempel dokumentieren. Der Beleg wurde mit der Briefverschlußvorrichtung links verschlossen, was ein Stempel der Briefverschlußvorrichtung "Ad" in Schwarz, Landsmann DPB2.1, dokumentiert.
Liebe Grüße
Rüdiger
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Die Auslandsbriefprüfstelle Berlin war die größte Deutschlands und führte den Kennbuchstaben "b".
Die ABP Berlin war unter anderem auch für Transitpost zuständig, die in den meisten Fällen eigentlich überhaupt nicht über das Deutsche Reich laufen sollte!
Hier eine nach Basel adressierte Postkarte per Luftpost aus Schweden, aufgegeben am 01.03.1943:
Es erfolgte sowohl vorderseitig als auch rückseitig eine chemische Zensur mit drei verschiedenen Chemikalien!
Es wurde ein Handprüfstempel, Landsmann BP5.1, abgeschlagen, der einen Kennbuchstaben "T" = Transit enthält!
Liebe Grüße
Rüdiger
Die ABP Berlin war unter anderem auch für Transitpost zuständig, die in den meisten Fällen eigentlich überhaupt nicht über das Deutsche Reich laufen sollte!
Hier eine nach Basel adressierte Postkarte per Luftpost aus Schweden, aufgegeben am 01.03.1943:
Es erfolgte sowohl vorderseitig als auch rückseitig eine chemische Zensur mit drei verschiedenen Chemikalien!
Es wurde ein Handprüfstempel, Landsmann BP5.1, abgeschlagen, der einen Kennbuchstaben "T" = Transit enthält!
Liebe Grüße
Rüdiger
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