Ersttagsstempel

Hallo zusammen,

Mir fallen die tausenden von ET-gestempelten Schalterbogen auf, die auf allen Börsen für wenig Geld und auch massenhaft zu haben sind.

Beispiel:


Mir will einfach nicht in den Kopf, dass irgend jemand irgendwann den vollen Preis (im Beispiel 25.-) für ET gestempelte Bogenware bezahlt haben könnte.

Ist es möglich, dass solche Bogenware verschenkt oder billig abgegeben wurde ?!?
Weiss da jemand Bescheid, wie das gehandhabt wurde ?

Diese Fragen beschäftigen mich schon lange und ich möchte das endlich mal genauer wissen....

Was mich dabei auch noch interessiert:
Wurden die Bogen in einem zweiten Durchgang (bzw. einem zusätzlichen Druckwerk) mit den ET-Stempeln gedruckt, oder wurde wirklich jeder einzelne Stempel separat bzw. beim gezeigten Bogen mit allen Stempeln auf einmal bedruckt?
Da es einige Minuten dauert, bis die Stempelfarbe getrocknet ist, denke ich nicht, dass Post-Bedienstete soooo viel Zeit hatten, die Bogen manuell auszubreiten und zu warten, bis die Stempelfarbe überall getrocknet war.

Bei den Ausstellungen und Börsen, bei denen die Post mit ihren ET Stempelautomaten anwesend ist, dauert so ein Stempel-Akt rund 10 Sekunden und anschliessend muss ich den Stempel auch noch trocknen lassen.
Früher war ich mal ein grosser Fan von auf Ausstellungen verklebten und gestempelten Belegen - Belege-Fieber - pures Adrenalin - Rauschgift für den begeisterten Belege-Sammler. Ganz extrem, wenn Poststellen mehrerer Länder zum Stempeln eingeladen haben. z.B. CH-FL-A.

Liebe Grüsse, Bumbi

Nachtrag:
Am schlimmsten bzw. am häufigsten finde ich die Dienstmarken-Bogen, die - ausser für die Ämter selber und für die Sammler - gar keinen realen Wert haben.
Aber auch die Kehrdruckbogen oder die mit Zwischenstegen finde ich völlig daneben.

Sorry, Leute, das habe ich bewusst so provokant formuliert....

Ich entschuldige mich aber schon mal herzlich, wenn ich damit jemandem auf die Füsse getreten haben sollte....

Was ist eure Meinung dazu?

Und noch was:
Ist es überhaupt noch sinnvoll, eine E.T. gestempelte Marke im Postshop für teures Geld zu kaufen, die auf diese Art schon entwertet ist?
Speziell, wenn doch einige Jahre später ein ganzer ET-Bogen für dasselbe Geld erworben werden kann?

Ausserdem:
In den Anfängen der E.T. Stempel war das noch eine Seltenheit.
Spätestens seit Mitte der 60er Jahre jedoch ist E.T. nur noch Massenware.

Hallo Bumbi

Ich habe vor vielen Jahren die ganze Briefmarkensammlung meines Schwiegervaters geerbt. Und er hat z.T. auch immer wiedermal ganze Bogen mit ET-Stempel in seiner Sammlung. Und er hat ganz bestimmt den vollen Verkaufspreis bezahlt für diese Bogen. Ich weiss nicht wie lange die ET-Stempel schon aufgedruckt werden, aber ich denke früher wurden sie noch mit einem Stempelautomaten ausgeführt.  

bumbi schrieb:Ist es überhaupt noch sinnvoll, eine E.T. gestempelte Marke im Postshop für teures Geld zu kaufen, die auf diese Art schon entwertet ist?

Wenn du deine Sammlung komplett haben willst, dann ja. Oder bekommst du immer alle Markenausgaben im normalen Briefverkehr ? Heutzutage werden ja nur noch selten Briefmarken verklebt. Und am normalen Postschalter sind auch nicht immer alle Ausgaben erhältlich.

bumbi schrieb:Speziell, wenn doch einige Jahre später ein ganzer ET-Bogen für dasselbe Geld erworben werden kann?

Ich wäre mir da nicht so sicher ob da später einer angeboten wird. Ich spekuliere nicht gerne, ich gehe lieber auf Nummer sicher Und ich kaufe mir ganze Bogen lieber ungebraucht....da kann man mögliche Plattenfehler besser erkennen

Gruss
Afredolino

Hallo,

diese Sammler hatten einen anderen Bezug zu Briefmarken, zumindest 2 Gerationen vor
ihnen haben gesammelt.

Leider sammelt die Generation nach uns nicht mehr in dem Umfang.

Es lag einfach ausserhalb deren Vorstellungswelt, dass das Sammeln so einbricht.

Gruß
Thomas

In den Jahren von ca 1975 bis 1985 habe ich intensiv Schweizer Briefmarken für meine Sammlung gesucht. Nach mehreren Jahren Pause hatte es grosse Lücken.
Ich bin dann zu einem Briefmarkenhändler ins Geschäft und habe nach Killoware gefragt. Er konnte mir aktuell nichts anbieten. Er hat mir aber 3 oder 4 Säcke von ca. 10 Kg. mit Briefmarken, FDC und sonstigen Philatelistischen Artikeln gezeigt. Diese Säcke hat er von der Wertzeichenverkaufsstelle erworben. Das waren Artikel die in den Verkaufsstellen aus dem Sortiment genommen wurden. Die Säcke waren noch verschlossen und die wollt er nun aussortieren und die Artikel im Laden oder an Börsen verkaufen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass in solchen "Restposten" auch ganze Bögen mit ET Stempel vorhanden sein konnten.
Ich habe es auch selber bei den Philateliestellen in der beschriebenen Zeit erlebt, dass einzelne ET gestempelte Marken aus Bogen getrennt und verkauft wurden. So konnten fast alle Kundenwünsche erfüllt werden. Eckrand Viererblock, Streifen mit Randbeschriftung, Druckvermerke und vieles mehr. Später sah ich aber nur noch vorverpackte Markensätze mit Eckstempel oder Vollstempel.

Gruss Pitschle

Afredolino schrieb:Ich weiss nicht wie lange die ET-Stempel schon aufgedruckt werden, aber ich denke früher wurden sie noch mit einem Stempelautomaten ausgeführt.

Ich denke auch, dass so bis anfangs der 60er Jahre die ET noch per Stempelautomaten - also quasi per Hand - aufgebracht wurden. Das erklärt auch gut die Seltenheit (und die relativ hohen Preise) solcher ET Stempel bis zu den späten 50er Jahren bzw. ganz Anfang der 60er.

Afredolino schrieb:Und am normalen Postschalter sind auch nicht immer alle Ausgaben erhältlich.

Klar, für eine komplette Sammlung muss man sich seit einiger Zeit neben der Abo Ware auch noch selber drum kümmern.


Und ja, seit den letzten Jahren werden wohl ET-bedruckten Bogen (wie die Massenware aus den 60er bis 90er Jahren) auch nicht mehr nach einigen Jahren später massenhaft angeboten. Bei den ziemlich kleinen Auflagen heutzutage ist das auch nicht mehr möglich.

PitschLe

PitchLe schrieb:Diese Säcke hat er von der Wertzeichenverkaufsstelle erworben. Das waren Artikel die in den Verkaufsstellen aus dem Sortiment genommen wurden.

Auch das passt für mich jetzt zusammen.

z.B. bei den PJ der Jahre 1963 bis 1966 waren die Auflagezahlen so hoch wie nie vorher. Aus diesen Jahren habe ich auch die meisten PJ-E.T. bedruckten Bogen.
Bei den "normalen" Marken sind die meisten meiner ET Bogen aus den 70er bis 80er Jahren.
Die habe ich immer für kleines Geld meist bei Ricardo zusammengetragen.
Damals haben die mir einfach nur gefallen. Aber in der Zwischenzeit bin ich sehr froh über diese Käufe, da mit Bogenware die Abarten eindeutig auf Bogen und Marke zugeordnet werden können.

Danke für euren Feedback !
LG Bumbi

Bumbi bedenke, die Generation Sammler die diese Sachen gesammelt haben (meist mehrfach) sind jetzt von uns gegangen oder haben sich entschieden, die Sammlung aufzugeben (aus Altersgründen) und jetzt ist der Markt mit diesen Sachen überschwemmt und die Preise fallen ins bodenlose (Angebot und Nachfrage).

Hallo Dirk,

ja, da hast du sicher recht, "wir Alten" (du bist ja noch jung ) sterben langsam aus und unsere Sammlungen werden auf den Markt geschmissen.
Da kommt wohl noch viel Material auf uns zu....

LG Bumbi

Bumbi die 14 Jahre....ich sammle ja auch schon über 40 Jahre und das weltweit (also ein Dinosaurier in jeder Art)