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Badische Post in die Schweiz
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Baslertaube.com :: Briefmarken: International :: Europa :: Deutschland :: Altdeutschland :: Baden
Seite 1 von 1
Badische Post in die Schweiz
Hallo zusammen,
zu meinem "Einstand" hier möchte ich euch zwei meiner schönsten in die Schweiz adressierten Heidelberger Briefe vorstellen:
Ein Ganzsachenumschlag MiNr. U9A, 3 Kreuzer karminrosa, kleines Format mit Zusatzfrankatur Nr. 18, 3 Kreuzer rosa und Nr. 20ba, 9 Kreuzer fahlbraun, wurde am 9. April 1866 von Heidelberg nach Genf befördert.
Der Brief ist portorichtig frankiert nach dem Tarif von 1855: 9 Kreuzer betrug die Taxe für den Postverein, 6 Kreuzer betrug das ausgewiesene Weiterfranko.
Ein weiterer Ganzsachenumschlag, MiNr. U11, 9 Kreuzer braun, kleines Format, mit Zusatzfrankatur Nr. 18, 3 Kreuzer rosa und zwei Exemplare Nr. 20ba, 9 Kreuzer fahlbraun, wurde am 4. November 1865 von Heidelberg nach Engelberg / Schweiz befördert.
Ebenfalls portorichtig frankiert nach dem gleichen Tarif: für die zweite Gewichtsstufe - zwischen 1 und 2 Loth schwer - erhielt Baden die Postvereinstaxe von 18 Kreuzern, das in rot notierte Weiterfranko betrug 12 Kreuzer.
Viele Grüße, Alfred
zu meinem "Einstand" hier möchte ich euch zwei meiner schönsten in die Schweiz adressierten Heidelberger Briefe vorstellen:
Ein Ganzsachenumschlag MiNr. U9A, 3 Kreuzer karminrosa, kleines Format mit Zusatzfrankatur Nr. 18, 3 Kreuzer rosa und Nr. 20ba, 9 Kreuzer fahlbraun, wurde am 9. April 1866 von Heidelberg nach Genf befördert.
Der Brief ist portorichtig frankiert nach dem Tarif von 1855: 9 Kreuzer betrug die Taxe für den Postverein, 6 Kreuzer betrug das ausgewiesene Weiterfranko.
Ein weiterer Ganzsachenumschlag, MiNr. U11, 9 Kreuzer braun, kleines Format, mit Zusatzfrankatur Nr. 18, 3 Kreuzer rosa und zwei Exemplare Nr. 20ba, 9 Kreuzer fahlbraun, wurde am 4. November 1865 von Heidelberg nach Engelberg / Schweiz befördert.
Ebenfalls portorichtig frankiert nach dem gleichen Tarif: für die zweite Gewichtsstufe - zwischen 1 und 2 Loth schwer - erhielt Baden die Postvereinstaxe von 18 Kreuzern, das in rot notierte Weiterfranko betrug 12 Kreuzer.
Viele Grüße, Alfred
Zuletzt von Alfred am Mi Apr 14, 2021 7:11 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Bilder verkleinert)
Alfred- Anzahl der Beiträge : 27
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Re: Badische Post in die Schweiz
Hallo zusammen,
Schon in der Vormarkenzeit gab es attraktive Briefe aus Baden in die Schweiz:
Zeigen möchte ich einen Brief, der am 18. Oktober 1832 aus Heidelberg nach Genf befördert wurde.
Es handelt sich um einen Francobrief, der zwischen ½ und 1 Loth wog. Siegelseitig notierte der Heidelberger Postbeamte in rot 21 Kreuzer für Baden bis Basel und 18 Kreuzer für die Beförderung von Basel bis Genf durch Basel-Land, Bern und Waadt (erst seit 1849 gibt es ein einheitliches Schweizer Postgebiet). Vorderseitig wurde der „Port Payée“-Stempel abgeschlagen.
Ausgesprochen attraktiv finde ich auch den siegelseitigen Ankunftstempel aus Genf – beachtet bitte die geradezu amerikanisch-kurze Schreibweise „8bre“.
Das erstaunlich hohe Porto ist auf die in der Zeit vor 1851 üblichen Gewichtsprogression für Briefpost zurückzuführen: nicht wie später bis zu 1 Loth (rd. 15,5 Gramm) sondern nur ½ Loth durfte ein einfacher Brief wiegen. Und mein Brief war – mit dem Siegel – etwas schwerer. Daher kostete die Beförderung bis zur Grenze in Basel statt 14 Kr. jetzt 21 Kr. für 1 ½-faches Gewicht.
Über die Aufteilung des Schweizer Portoanteils von 18 Kreuzern an die beteiligten Schweizer Kantone Basel, Bern und Waadt habe ich keine Informationen. Gut möglich, dass sie brüderlich teilten.
Mit diesem Brief lässt sich gut zeigen, welch gewaltigen Fortschritt das Postwesen im 19. Jahrhundert durch die Einführung des Deutsch-Österreichischen Postvereins (DÖPV) und im Zusammenhang damit der Briefmarken zur Frankierung brachte: statt 39 Kreuzer hätte der Brief ab Mai 1851 nur noch 15 Kreuzer – 9 für Baden, 6 für die Schweiz – gekostet.
Eine wirklich schöne Überraschung war dann der Inhalt des Briefs: schon damals erhielt man in Heidelberg Briefpapier mit vorgedruckter romantischer Stadtansicht. Wenn man von einem Ansichtskarten-Vorläufer sprechen kann, dann ist es jedenfalls mein ältester.
Viele Grüße, Alfred
Schon in der Vormarkenzeit gab es attraktive Briefe aus Baden in die Schweiz:
Zeigen möchte ich einen Brief, der am 18. Oktober 1832 aus Heidelberg nach Genf befördert wurde.
Es handelt sich um einen Francobrief, der zwischen ½ und 1 Loth wog. Siegelseitig notierte der Heidelberger Postbeamte in rot 21 Kreuzer für Baden bis Basel und 18 Kreuzer für die Beförderung von Basel bis Genf durch Basel-Land, Bern und Waadt (erst seit 1849 gibt es ein einheitliches Schweizer Postgebiet). Vorderseitig wurde der „Port Payée“-Stempel abgeschlagen.
Ausgesprochen attraktiv finde ich auch den siegelseitigen Ankunftstempel aus Genf – beachtet bitte die geradezu amerikanisch-kurze Schreibweise „8bre“.
Das erstaunlich hohe Porto ist auf die in der Zeit vor 1851 üblichen Gewichtsprogression für Briefpost zurückzuführen: nicht wie später bis zu 1 Loth (rd. 15,5 Gramm) sondern nur ½ Loth durfte ein einfacher Brief wiegen. Und mein Brief war – mit dem Siegel – etwas schwerer. Daher kostete die Beförderung bis zur Grenze in Basel statt 14 Kr. jetzt 21 Kr. für 1 ½-faches Gewicht.
Über die Aufteilung des Schweizer Portoanteils von 18 Kreuzern an die beteiligten Schweizer Kantone Basel, Bern und Waadt habe ich keine Informationen. Gut möglich, dass sie brüderlich teilten.
Mit diesem Brief lässt sich gut zeigen, welch gewaltigen Fortschritt das Postwesen im 19. Jahrhundert durch die Einführung des Deutsch-Österreichischen Postvereins (DÖPV) und im Zusammenhang damit der Briefmarken zur Frankierung brachte: statt 39 Kreuzer hätte der Brief ab Mai 1851 nur noch 15 Kreuzer – 9 für Baden, 6 für die Schweiz – gekostet.
Eine wirklich schöne Überraschung war dann der Inhalt des Briefs: schon damals erhielt man in Heidelberg Briefpapier mit vorgedruckter romantischer Stadtansicht. Wenn man von einem Ansichtskarten-Vorläufer sprechen kann, dann ist es jedenfalls mein ältester.
Viele Grüße, Alfred
Zuletzt von Alfred am Mi Apr 14, 2021 7:09 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Re: Badische Post in die Schweiz
Hallo Alfred
Das ist ja ein wirklich sehr schöner Brief den du uns da zeigst. Und dann noch mit dieser ausführlichen Beschreibung.....einfach toll !! Zeig uns bitte mehr davon !!
Gruss
Afredolino
Das ist ja ein wirklich sehr schöner Brief den du uns da zeigst. Und dann noch mit dieser ausführlichen Beschreibung.....einfach toll !! Zeig uns bitte mehr davon !!
Gruss
Afredolino
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Re: Badische Post in die Schweiz
Hallo zusammen,
seit Oktober 1852 war es möglich, Briefpost in die Schweiz mit Briefmarken zu frankieren.
Mein ältester Markenbrief in die Schweiz ging am 13. August 1854 von Heidelberg nach dem kleinen Ort Gamsen bei Brig im Wallis, wo er am 16. August ankam. Bis fast bis zur Grenze in Basel konnte der Brief auf der bis Haltingen fertiggestellten Eisenbahnlinie per Bahnpost befördert werden (s. siegelseitigen Bahnpoststempel).
Frankiert wurden portorichtig 15 Kreuzer mit einer 6-Kreuzer-Marke MiNr. 3b sowie einer 9-Kreuzer-Marke 4b (nein: leider kein Baden-Fehldruck 4F sondern nur auf dem Kopf stehend )
Der Brief war leichter als 1 Loth. 9 Kreuzer behielt Baden für die mehr als 20 Meilen weite Beförderung bis zur Grenze nach Basel, 6 Kreuzer Weiterfranko erhielt die Schweiz für die mehr als 10 Meilen weite Strecke von dort bis ins Wallis.
Viele Grüße, Alfred
seit Oktober 1852 war es möglich, Briefpost in die Schweiz mit Briefmarken zu frankieren.
Mein ältester Markenbrief in die Schweiz ging am 13. August 1854 von Heidelberg nach dem kleinen Ort Gamsen bei Brig im Wallis, wo er am 16. August ankam. Bis fast bis zur Grenze in Basel konnte der Brief auf der bis Haltingen fertiggestellten Eisenbahnlinie per Bahnpost befördert werden (s. siegelseitigen Bahnpoststempel).
Frankiert wurden portorichtig 15 Kreuzer mit einer 6-Kreuzer-Marke MiNr. 3b sowie einer 9-Kreuzer-Marke 4b (nein: leider kein Baden-Fehldruck 4F sondern nur auf dem Kopf stehend )
Der Brief war leichter als 1 Loth. 9 Kreuzer behielt Baden für die mehr als 20 Meilen weite Beförderung bis zur Grenze nach Basel, 6 Kreuzer Weiterfranko erhielt die Schweiz für die mehr als 10 Meilen weite Strecke von dort bis ins Wallis.
Viele Grüße, Alfred
Zuletzt von Alfred am Mi Apr 14, 2021 7:03 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet (Grund : Falsch: 12 Kreuzer, korrigiert in 15 Kreuzer, Bilder verkleinert)
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Re: Badische Post in die Schweiz
Hallo mein lieber "Beinahe-Namensvetter"
Danke für die Blumen! (Dein Beitrag hat sich mit meinem letzten gekreuzt). Ich mache gerne weiter ...
Hallo zusammen,
eigentlich ist es keine postgeschichtliche Dublette, die ich hier zeigen will, denn seit 1855 gab es einen neuen Postvertrag mit der Schweiz, nach dem aber die Portokosten von Briefpost aus dem 3. badischen Entfernungsrayon bis zur Grenze und dem 2. Rayon in der Schweiz bis zur Zieladresse unverändert blieben.
Mein Brief wurde am 17. Mai 1859 nachmittags in Heidelberg aufgeliefert und tags darauf per Bahnpost via Basel nach Neuveville im Kanton Bern befördert, wo er am 19. Mai ankam. Deutlich schneller als fünf Jahre früher!
Frankiert wurden 15 Kreuzer: 9 Kreuzer (MiNr. 4b) für die Beförderung nach Basel, 6 Kreuzer (MiNr. 7) für das vorderseitig in rot ausgewiesene Weiterfranko nach Neuveville.
Siegelseitig gibt es neben dem badischen Bahnpoststempel, dem Grenzübergangsstempel aus Basel und dem etwas undeutlichen Ankunftstempel aus Neuveville einen weiteren vermutlich Schweizer Durchgangsstempel, den ich leider nicht identifizieren kann. Hat jemand eine Idee, um was es sich handeln könnte?
Viele Grüße, Alfred
Afredolino schrieb:Hallo Alfred
Das ist ja ein wirklich sehr schöner Brief den du uns da zeigst. Und dann noch mit dieser ausführlichen Beschreibung.....einfach toll !! Zeig uns bitte mehr davon !!
Danke für die Blumen! (Dein Beitrag hat sich mit meinem letzten gekreuzt). Ich mache gerne weiter ...
Hallo zusammen,
eigentlich ist es keine postgeschichtliche Dublette, die ich hier zeigen will, denn seit 1855 gab es einen neuen Postvertrag mit der Schweiz, nach dem aber die Portokosten von Briefpost aus dem 3. badischen Entfernungsrayon bis zur Grenze und dem 2. Rayon in der Schweiz bis zur Zieladresse unverändert blieben.
Mein Brief wurde am 17. Mai 1859 nachmittags in Heidelberg aufgeliefert und tags darauf per Bahnpost via Basel nach Neuveville im Kanton Bern befördert, wo er am 19. Mai ankam. Deutlich schneller als fünf Jahre früher!
Frankiert wurden 15 Kreuzer: 9 Kreuzer (MiNr. 4b) für die Beförderung nach Basel, 6 Kreuzer (MiNr. 7) für das vorderseitig in rot ausgewiesene Weiterfranko nach Neuveville.
Siegelseitig gibt es neben dem badischen Bahnpoststempel, dem Grenzübergangsstempel aus Basel und dem etwas undeutlichen Ankunftstempel aus Neuveville einen weiteren vermutlich Schweizer Durchgangsstempel, den ich leider nicht identifizieren kann. Hat jemand eine Idee, um was es sich handeln könnte?
Viele Grüße, Alfred
Zuletzt von Alfred am Mi Apr 14, 2021 6:57 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Bilder verkleinert)
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Re: Badische Post in die Schweiz
Hallo zusammen,
ab Mitte 1860 erhielten auch die badischen Briefmarken Zähne. Hierfür hatte die badische Postverwaltung zusammen mit dem Königreich Württemberg eine "Durchlochungsmaschine" vom Handelsministerium in Wien für 1.285 Gulden und 35 Kreuzer gekauft, die allerdings nicht immer ganz störungsfrei arbeitete. Daher zeigen die ersten gezähnten Marken aus Baden und Württemberg oft unregelmäßige Zähnung.
In Baden waren es die die Werte zu 1, 3, 6 und 9 Kreuzer - MiNr. 9-12.
Zeigen möchte ich einen Brief, der am 24. Januar 1862 aus Heidelberg nach Fluelen befördert wurde. Frankiert wurden portorichtig 15 Kreuzer mit der 6-Kreuzer-Marke MiNr. 11b und der 9-Kreuzer-Marke MiNr. 12. Vorderseitig ist in Rot das Weiterfranko für die Schweiz "6" Kreuzer notiert. Siegelseitig befinden sich ein Bahnpoststempel der Badischen Eisenbahn vom 25. Januar, ein Durchgangsstempel aus Basel vom gleichen Datum sowie ein Stempel vom "Schiffsbureau" Luzern vom 26. Januar 1862, von wo aus der Brief per Dampfer zum südlichen Ende des - offenbar nicht zugefrorenen - Vierwaldstätter Sees befördert wurde.
Viele Grüße, Alfred
ab Mitte 1860 erhielten auch die badischen Briefmarken Zähne. Hierfür hatte die badische Postverwaltung zusammen mit dem Königreich Württemberg eine "Durchlochungsmaschine" vom Handelsministerium in Wien für 1.285 Gulden und 35 Kreuzer gekauft, die allerdings nicht immer ganz störungsfrei arbeitete. Daher zeigen die ersten gezähnten Marken aus Baden und Württemberg oft unregelmäßige Zähnung.
In Baden waren es die die Werte zu 1, 3, 6 und 9 Kreuzer - MiNr. 9-12.
Zeigen möchte ich einen Brief, der am 24. Januar 1862 aus Heidelberg nach Fluelen befördert wurde. Frankiert wurden portorichtig 15 Kreuzer mit der 6-Kreuzer-Marke MiNr. 11b und der 9-Kreuzer-Marke MiNr. 12. Vorderseitig ist in Rot das Weiterfranko für die Schweiz "6" Kreuzer notiert. Siegelseitig befinden sich ein Bahnpoststempel der Badischen Eisenbahn vom 25. Januar, ein Durchgangsstempel aus Basel vom gleichen Datum sowie ein Stempel vom "Schiffsbureau" Luzern vom 26. Januar 1862, von wo aus der Brief per Dampfer zum südlichen Ende des - offenbar nicht zugefrorenen - Vierwaldstätter Sees befördert wurde.
Viele Grüße, Alfred
Zuletzt von Alfred am Do Apr 15, 2021 8:25 am bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet (Grund : Bilder verkleinert)
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Re: Badische Post in die Schweiz
Hallo zusammen,
der nächste Brief in die Schweiz aus meiner „Heidelberg“-Sammlung stammt aus dem Jahr 1864:
Er wurde am 3. Juli 1864 in Heidelberg aufgeliefert und erreichte sein Ziel in Genf bereits am nächsten Tag (!) Frankiert wurden die erforderlichen 15 Kreuzer -1- (9 Kr. für Baden, 6 Kr. in rot notiertes Weiterfranko für die Schweiz) mit Marken aus der badischen Zwischenausgabe, die mit veränderten Farben editiert wurden: Baden akzeptierte den sinnvollen Vorschlag der preußischen Postverwaltung, die Farben der Marken im gesamten Postverein zu vereinheitlichen: die 3 Kreuzer-Marken für den ersten Entfernungsrayon bis 10 Meilen sollten rot gedruckt werden, die 6 Kreuzer-Marken für die Beförderung zwischen 10-20 Meilen blau und die 9 Kreuzer-Marken für die „Langstrecke“ über 20 Meilen braun. Die gleichen Farben sollten für die nördlichen Postvereinsstaaten im Taler-Gebiet entsprechend gelten: 1 Silbergroschen rot, 2 Sgr. blau und 3 Sgr. braun.
Viele Grüße, Alfred
-1- Michelnr: 14b+15c
der nächste Brief in die Schweiz aus meiner „Heidelberg“-Sammlung stammt aus dem Jahr 1864:
Er wurde am 3. Juli 1864 in Heidelberg aufgeliefert und erreichte sein Ziel in Genf bereits am nächsten Tag (!) Frankiert wurden die erforderlichen 15 Kreuzer -1- (9 Kr. für Baden, 6 Kr. in rot notiertes Weiterfranko für die Schweiz) mit Marken aus der badischen Zwischenausgabe, die mit veränderten Farben editiert wurden: Baden akzeptierte den sinnvollen Vorschlag der preußischen Postverwaltung, die Farben der Marken im gesamten Postverein zu vereinheitlichen: die 3 Kreuzer-Marken für den ersten Entfernungsrayon bis 10 Meilen sollten rot gedruckt werden, die 6 Kreuzer-Marken für die Beförderung zwischen 10-20 Meilen blau und die 9 Kreuzer-Marken für die „Langstrecke“ über 20 Meilen braun. Die gleichen Farben sollten für die nördlichen Postvereinsstaaten im Taler-Gebiet entsprechend gelten: 1 Silbergroschen rot, 2 Sgr. blau und 3 Sgr. braun.
Viele Grüße, Alfred
-1- Michelnr: 14b+15c
Zuletzt von Alfred am Mi Apr 14, 2021 6:49 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Bilder verkleinert)
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Re: Badische Post in die Schweiz
Hallo zusammen,
schon ein paar Tage vor meinem zuletzt gezeigten Brief - am 20. Juni 1864 - wurde folgender Brief aus Heidelberg nach Altenau im Kanton Thurgau geschickt:
In meinem Album ist er hinter dem im vorigen Beitrag vorgestellten Brief einsortiert, da er eine Mischfrankatur von zwei Ausgaben zeigt: neben der 6-Kreuzer-Marke aus der „alten“ Zwischenausgabe (= weit gezähnt, schraffierter Hintergrund) - MiNr. 14b - wurde die 18-Kreuzer-Marke aus der neuen Serie (glatter Hintergrund), die MiNr. 21 a frankiert.
Dass es sich um ein „Schwergewicht“ meiner Heidelberg-Sammlung handelt, geht zunächst aus dem Gewicht des Briefs hervor: er wog mehr als 1 Loth und wurde daher entsprechend der zweiten Gewichtsstufe frankiert: 18 Kreuzer beanspruchte Baden für sich für den Transport über mehr als 20 Meilen, 6 Kreuzer – bzw. 20 Rappen - (vorderseitig rot notiert) wurden an die Schweiz abgegeben: das Ziel befand sich im ersten Entfernungsrayon.
Aber auch die Frankatur qualifiziert den Brief zu den „Rosinen“ meiner Sammlung. Anhand der empfehlenswerten Homepage der Baden-ArGe, die auch eine Katalogisierung der badischen Marken enthält, lässt sich mit der Dokumentation zur Nummer 21 die Seltenheit von Mischfrankaturen mit der 18-Kreuzer-Marke nachweisen: 21 Mischfrankaturen mit der Zwischenausgabe (MiNr. 13-15) sind bekannt, davon zwei mit der Kombination 21+14.
Auch der Baden-Prüfer Franz Stegmüller bestätigt das in seinem Attest: „Sehr seltene und ursprüngliche Mischfrankatur“.
Viele Grüße, Alfred
schon ein paar Tage vor meinem zuletzt gezeigten Brief - am 20. Juni 1864 - wurde folgender Brief aus Heidelberg nach Altenau im Kanton Thurgau geschickt:
In meinem Album ist er hinter dem im vorigen Beitrag vorgestellten Brief einsortiert, da er eine Mischfrankatur von zwei Ausgaben zeigt: neben der 6-Kreuzer-Marke aus der „alten“ Zwischenausgabe (= weit gezähnt, schraffierter Hintergrund) - MiNr. 14b - wurde die 18-Kreuzer-Marke aus der neuen Serie (glatter Hintergrund), die MiNr. 21 a frankiert.
Dass es sich um ein „Schwergewicht“ meiner Heidelberg-Sammlung handelt, geht zunächst aus dem Gewicht des Briefs hervor: er wog mehr als 1 Loth und wurde daher entsprechend der zweiten Gewichtsstufe frankiert: 18 Kreuzer beanspruchte Baden für sich für den Transport über mehr als 20 Meilen, 6 Kreuzer – bzw. 20 Rappen - (vorderseitig rot notiert) wurden an die Schweiz abgegeben: das Ziel befand sich im ersten Entfernungsrayon.
Aber auch die Frankatur qualifiziert den Brief zu den „Rosinen“ meiner Sammlung. Anhand der empfehlenswerten Homepage der Baden-ArGe, die auch eine Katalogisierung der badischen Marken enthält, lässt sich mit der Dokumentation zur Nummer 21 die Seltenheit von Mischfrankaturen mit der 18-Kreuzer-Marke nachweisen: 21 Mischfrankaturen mit der Zwischenausgabe (MiNr. 13-15) sind bekannt, davon zwei mit der Kombination 21+14.
Auch der Baden-Prüfer Franz Stegmüller bestätigt das in seinem Attest: „Sehr seltene und ursprüngliche Mischfrankatur“.
Viele Grüße, Alfred
Zuletzt von Alfred am Mi Apr 14, 2021 6:45 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Bilder verkleinert)
Alfred- Anzahl der Beiträge : 27
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Re: Badische Post in die Schweiz
Hallo zusammen,
einen interessanten Brief, der hierher passt, hätte ich beinahe vergessen: er ging schon im November 1863 aus Heidelberg nach Genf.
Frankiert wurde er mit einem 9-Kreuzer-Briefumschlag MiNr. U11, der mit einer 3-Kreuzer-Marke MiNr. 18 auffrankiert wurde.
Nach dem Tarif von 1855 waren für einen einfachen Brief 9 Kreuzer für die Beförderung aus Heidelberg bis zur Grenze in Basel zu frankieren – mehr als 20 Meilen. Auch das Weiterfranko für die Schweiz war entfernungsabhängig: je 3 Kreuzer (die in 10 Rappen reduziert wurden) waren für zwei Entfernungsstufen an die Schweiz zu vergüten. Ziele, die weniger als 10 Meilen (ca. 95 km) von der Grenze entfernt waren, gehörten zum ersten Rayon – 3 Kreuzer -, weiter entfernte Ziele kosteten entsprechend 6 Kreuzer.
Sowohl der badische Postbeamte, der „Wfr 3“ taxierte, als auch sein Schweizer Kollege, der links mit anderem Rotstift die „3“ bestätigte, waren wohl keine Geografie-Koryphäen, als sie Genf in den ersten Entfernungsrayon verlegten. Ein Fehler, der recht selten vorkam!
Interessant: wäre die Unterfrankatur bemerkt worden, hätte der Empfänger des Briefs, der reiche Tabakhändler Gießer aus Heidelberg (von dem noch viel Korrespondenz erhalten ist) lediglich die zum korrekten Franko erforderlichen 10 Rappen nachzahlen müssen. -1-
Bis zum Jahr 1856 wäre es für den Empfänger deutlich teurer geworden: Im Postvertrag zwischen dem Deutsch-Österreichischen Postverein (DÖPV) und der Schweiz von 1852 galt noch „Ungenügend mit Marken frankirte Briefpostsendungen werden als ganz unfrankirt behandelt und demnach mit der vollen Taxe belegt“. -1-
Dann hätte der Empfänger seinen Brief mit 50 Rappen auslösen müssen ...
Viele Grüße, Alfred
-1- Quelle: Rainer Brack: „Tarifhandbuch Großherzogtum Baden mit dem Ausland 1851-1871“
einen interessanten Brief, der hierher passt, hätte ich beinahe vergessen: er ging schon im November 1863 aus Heidelberg nach Genf.
Frankiert wurde er mit einem 9-Kreuzer-Briefumschlag MiNr. U11, der mit einer 3-Kreuzer-Marke MiNr. 18 auffrankiert wurde.
Nach dem Tarif von 1855 waren für einen einfachen Brief 9 Kreuzer für die Beförderung aus Heidelberg bis zur Grenze in Basel zu frankieren – mehr als 20 Meilen. Auch das Weiterfranko für die Schweiz war entfernungsabhängig: je 3 Kreuzer (die in 10 Rappen reduziert wurden) waren für zwei Entfernungsstufen an die Schweiz zu vergüten. Ziele, die weniger als 10 Meilen (ca. 95 km) von der Grenze entfernt waren, gehörten zum ersten Rayon – 3 Kreuzer -, weiter entfernte Ziele kosteten entsprechend 6 Kreuzer.
Sowohl der badische Postbeamte, der „Wfr 3“ taxierte, als auch sein Schweizer Kollege, der links mit anderem Rotstift die „3“ bestätigte, waren wohl keine Geografie-Koryphäen, als sie Genf in den ersten Entfernungsrayon verlegten. Ein Fehler, der recht selten vorkam!
Interessant: wäre die Unterfrankatur bemerkt worden, hätte der Empfänger des Briefs, der reiche Tabakhändler Gießer aus Heidelberg (von dem noch viel Korrespondenz erhalten ist) lediglich die zum korrekten Franko erforderlichen 10 Rappen nachzahlen müssen. -1-
Bis zum Jahr 1856 wäre es für den Empfänger deutlich teurer geworden: Im Postvertrag zwischen dem Deutsch-Österreichischen Postverein (DÖPV) und der Schweiz von 1852 galt noch „Ungenügend mit Marken frankirte Briefpostsendungen werden als ganz unfrankirt behandelt und demnach mit der vollen Taxe belegt“. -1-
Dann hätte der Empfänger seinen Brief mit 50 Rappen auslösen müssen ...
Viele Grüße, Alfred
-1- Quelle: Rainer Brack: „Tarifhandbuch Großherzogtum Baden mit dem Ausland 1851-1871“
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Re: Badische Post in die Schweiz
Hallo zusammen,
beim nächsten Beleg, den ich hier zeigen möchte, ist es weniger die Frankatur, die ihn zur Besonderheit macht:
frankiert wurden zwei waagerechte Paare der 1-Kreuzer-Marke von 1864 - MiNr. 17a -, die als Viererblock geklebt wurden.
Es handelt sich um ein Streifband, mit dem am 21 Juni 1865 vermutlich eine Zeitung aus Heidelberg nach Luzern geschickt wurde.
Für Drucksachen galten besondere Portosätze: lediglich 2 Kreuzer waren pro Loth Gewicht zu frankieren, eine Entfernungsprogression gab es nicht. 1 Kreuzer behielt Baden, einer wurde der Schweiz gutgeschrieben.
Das Streifband war schwerer als 15 Gramm - die Taxnotiz „2“ bedeutet zweifaches Gewicht. Daher ist die Drucksache portorichtig frankiert. Auch zu diesem Beleg schreibt der Baden-Prüfer Stegmüller: „Höhergewichtige Auslandsdrucksachen sind nicht häufig“.
Viele Grüße, Alfred
beim nächsten Beleg, den ich hier zeigen möchte, ist es weniger die Frankatur, die ihn zur Besonderheit macht:
frankiert wurden zwei waagerechte Paare der 1-Kreuzer-Marke von 1864 - MiNr. 17a -, die als Viererblock geklebt wurden.
Es handelt sich um ein Streifband, mit dem am 21 Juni 1865 vermutlich eine Zeitung aus Heidelberg nach Luzern geschickt wurde.
Für Drucksachen galten besondere Portosätze: lediglich 2 Kreuzer waren pro Loth Gewicht zu frankieren, eine Entfernungsprogression gab es nicht. 1 Kreuzer behielt Baden, einer wurde der Schweiz gutgeschrieben.
Das Streifband war schwerer als 15 Gramm - die Taxnotiz „2“ bedeutet zweifaches Gewicht. Daher ist die Drucksache portorichtig frankiert. Auch zu diesem Beleg schreibt der Baden-Prüfer Stegmüller: „Höhergewichtige Auslandsdrucksachen sind nicht häufig“.
Viele Grüße, Alfred
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Re: Badische Post in die Schweiz
Hallo zusammen,
mein nächster Brief ist knapp zwei Jahre jünger als die zuletzt gezeigte Drucksache; derzeit der „jüngste“ in die Schweiz gerichtete Brief in meiner „Heidelberg-Sammlung“, der nach dem Postvertrag zwischen der Schweiz und dem DÖPV von 1855 frankiert ist:
Am 5. Juni 1867 wurde der Trauerbrief in Heidelberg aufgeliefert und nach Schaffhausen geschickt. Die rückseitigen Bahnpoststempel zeigen den Beförderungsweg: auf der Rheintalstrecke „Heidelberg – Basel“ bis kurz vor die Grenze, am gleichen Tag weiter mit der badischen Eisenbahn auf der Strecke „Basel – Constanz“. In Schaffhausen wurde offensichtlich noch der alte Briefträgerstempel verwendet, der aus der Zeit stammt, als die Thurn-und-Taxis-Post im Kanton Schaffhausen für das Postwesen zuständig war (bis 1844)
Frankiert wurden ein waagerechtes Paar der 6-Kreuzer-Marke von 1864 – MiNr. 19a. Portorichtig, da Schaffhausen im ersten Schweizer Entfernungsrayon lag und nur 3 Kreuzer von Baden beanspruchte (siehe Taxnotiz „3").
Interessant ist der Brief auch unter dem „Sophy-Aspekt“ (= Social Philately): er wurde einen Tag nach dem Tod des Richters Jakob Christoph Schenkel an seine Frau mit der damals üblichen Anrede geschickt: „Frau Verhörrichter Schenkel“. Ganz korrekt war die Anrede allerdings nicht – laut dem historischen Lexikon der Schweiz wurde Schenkel schon 1863 vom Verhörrichter zum Oberrichter befördert. Aber die Nachricht vom Tod Schenkels hat der leider nicht mehr identifizierbare Absender des Kondolenzbriefs erstaunlich schnell erfahren.
Viele Grüße, Alfred
mein nächster Brief ist knapp zwei Jahre jünger als die zuletzt gezeigte Drucksache; derzeit der „jüngste“ in die Schweiz gerichtete Brief in meiner „Heidelberg-Sammlung“, der nach dem Postvertrag zwischen der Schweiz und dem DÖPV von 1855 frankiert ist:
Am 5. Juni 1867 wurde der Trauerbrief in Heidelberg aufgeliefert und nach Schaffhausen geschickt. Die rückseitigen Bahnpoststempel zeigen den Beförderungsweg: auf der Rheintalstrecke „Heidelberg – Basel“ bis kurz vor die Grenze, am gleichen Tag weiter mit der badischen Eisenbahn auf der Strecke „Basel – Constanz“. In Schaffhausen wurde offensichtlich noch der alte Briefträgerstempel verwendet, der aus der Zeit stammt, als die Thurn-und-Taxis-Post im Kanton Schaffhausen für das Postwesen zuständig war (bis 1844)
Frankiert wurden ein waagerechtes Paar der 6-Kreuzer-Marke von 1864 – MiNr. 19a. Portorichtig, da Schaffhausen im ersten Schweizer Entfernungsrayon lag und nur 3 Kreuzer von Baden beanspruchte (siehe Taxnotiz „3").
Interessant ist der Brief auch unter dem „Sophy-Aspekt“ (= Social Philately): er wurde einen Tag nach dem Tod des Richters Jakob Christoph Schenkel an seine Frau mit der damals üblichen Anrede geschickt: „Frau Verhörrichter Schenkel“. Ganz korrekt war die Anrede allerdings nicht – laut dem historischen Lexikon der Schweiz wurde Schenkel schon 1863 vom Verhörrichter zum Oberrichter befördert. Aber die Nachricht vom Tod Schenkels hat der leider nicht mehr identifizierbare Absender des Kondolenzbriefs erstaunlich schnell erfahren.
Viele Grüße, Alfred
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Re: Badische Post in die Schweiz
Hallo Alfred
sehr spannend deine Briefe und die ausführliche Beschreibung dazu....
Du hast bei dem Breif nach Neuveville gefragt was der undeutliche Stempel auf der Rückseite sein könnte: Ich vermute, dass es ein Transitstempel von Biel/Bienne ist (der Brief ist mit Sicherheit von Basel über Biel nach Neuveville transportiert worden....Biel ist nur wenige km von Neuville entfernt)
In Biel wurden zu dieser Zeit zweizeilige Stabstempel mit Datum und Tageszeit häufig verwendet (AW 92-3).
sehr spannend deine Briefe und die ausführliche Beschreibung dazu....
Du hast bei dem Breif nach Neuveville gefragt was der undeutliche Stempel auf der Rückseite sein könnte: Ich vermute, dass es ein Transitstempel von Biel/Bienne ist (der Brief ist mit Sicherheit von Basel über Biel nach Neuveville transportiert worden....Biel ist nur wenige km von Neuville entfernt)
In Biel wurden zu dieser Zeit zweizeilige Stabstempel mit Datum und Tageszeit häufig verwendet (AW 92-3).
salodurum- Anzahl der Beiträge : 332
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Re: Badische Post in die Schweiz
Hallo Salodurum, Hallo zusammen,
Vielen Dank für deine Hilfe – ich hatte schon nichtmehr damit gerechnet, dass jemand den Stempel erkennt! Aber wenn man es weiß, dann ist er ja (fast) einwandfrei leserlich
In meinem letzten Beitrag habe ich meinen „jüngsten“ Brief in die Schweiz vorgestellt, der nach dem alten Postvertrag von 1855 zwischen Baden und der Schweiz befördert wurde. Nach dem Ende des Deutschen Kriegs von 1866 hatten auch in Baden die preußischen Sieger das Sagen bezüglich der Postbeförderung – der Deutsch-Österreichische Postverein war Geschichte.
Am 1. September 1868 trat ein neuer Postvertrag mit der Schweiz in Kraft, dem sich neben dem Norddeutschen Bund auch Bayern, Württemberg und Baden anschlossen. (Quelle: hier )
Zeigen möchte ich einen Brief aus Heidelberg nach Luzern vom 11. August 1870, der an die reiselustige Frau des Heidelberger Tabakhändlers Landfried adressiert ist, von dem eine umfangreiche Korrespondenz erhalten geblieben ist.
Frankiert ist der Brief portorichtig mit – nur noch – 7 Kreuzern, die mit einem Briefumschlag U12 sowie MiNr. 23+24 dargestellt ist.
Rückseitig ist neben dem Ankunftstempel aus Luzern vom Folgetag ein weiterer kaum leserlicher Durchgangsstempel – vermutlich aus Basel – abgeschlagen.
Viele Grüße, Alfred
salodurum schrieb:
Ich vermute, dass es ein Transitstempel von Biel/Bienne ist (der Brief ist mit Sicherheit von Basel über Biel nach Neuveville transportiert worden .... Biel ist nur wenige km von Neuveville entfernt)
Vielen Dank für deine Hilfe – ich hatte schon nichtmehr damit gerechnet, dass jemand den Stempel erkennt! Aber wenn man es weiß, dann ist er ja (fast) einwandfrei leserlich
In meinem letzten Beitrag habe ich meinen „jüngsten“ Brief in die Schweiz vorgestellt, der nach dem alten Postvertrag von 1855 zwischen Baden und der Schweiz befördert wurde. Nach dem Ende des Deutschen Kriegs von 1866 hatten auch in Baden die preußischen Sieger das Sagen bezüglich der Postbeförderung – der Deutsch-Österreichische Postverein war Geschichte.
Am 1. September 1868 trat ein neuer Postvertrag mit der Schweiz in Kraft, dem sich neben dem Norddeutschen Bund auch Bayern, Württemberg und Baden anschlossen. (Quelle: hier )
Zeigen möchte ich einen Brief aus Heidelberg nach Luzern vom 11. August 1870, der an die reiselustige Frau des Heidelberger Tabakhändlers Landfried adressiert ist, von dem eine umfangreiche Korrespondenz erhalten geblieben ist.
Frankiert ist der Brief portorichtig mit – nur noch – 7 Kreuzern, die mit einem Briefumschlag U12 sowie MiNr. 23+24 dargestellt ist.
Rückseitig ist neben dem Ankunftstempel aus Luzern vom Folgetag ein weiterer kaum leserlicher Durchgangsstempel – vermutlich aus Basel – abgeschlagen.
Viele Grüße, Alfred
Alfred- Anzahl der Beiträge : 27
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Re: Badische Post in die Schweiz
Hallo zusammen,
einen habe ich noch, der hierher passt: zeigen möchte ich den jüngsten Brief meiner Sammlung „Heidelberg im Großherzogtum Baden“, die mit dem Ende des badischen Postwesens abschließt.
Am 29.12.1871, dem drittletzten Tag der Badischen Markenzeit ging der mit einem Burschenschaftler Zirkel verzierte Brief nach Oberstrass bei Zürich, portorichtig frankiert mit 7 Kreuzern; der Michelnr. 25b.
Schon am Morgen des 30. Dezembers erreichte er Zürich, wenig später auch Oberstrass, wo aber der Theologiestudent Brenner nicht erreicht wurde. Aber man wusste Bescheid: er war – vermutlich zuhause in den Weihnachtsferien - in Affeltrangen bei Märstetten im Kanton Thurgau anzutreffen.
Der Brief ging zurück nach Zürich, von wo aus er am nächsten Tag Märstetten erreichte. Wahrscheinlich war es der letzte Brief mit badischer Frankatur, der dort postalisch bearbeitet wurde.
Obwohl der Badenprüfer Wolfgang Flemming nicht gerade bekannt ist für die Beschreibung postgeschichtlicher Details in seinen Attesten und Befunden, hat er das Letztdatum hier ausdrücklich erwähnt.
Viele Grüße, Alfred
einen habe ich noch, der hierher passt: zeigen möchte ich den jüngsten Brief meiner Sammlung „Heidelberg im Großherzogtum Baden“, die mit dem Ende des badischen Postwesens abschließt.
Am 29.12.1871, dem drittletzten Tag der Badischen Markenzeit ging der mit einem Burschenschaftler Zirkel verzierte Brief nach Oberstrass bei Zürich, portorichtig frankiert mit 7 Kreuzern; der Michelnr. 25b.
Schon am Morgen des 30. Dezembers erreichte er Zürich, wenig später auch Oberstrass, wo aber der Theologiestudent Brenner nicht erreicht wurde. Aber man wusste Bescheid: er war – vermutlich zuhause in den Weihnachtsferien - in Affeltrangen bei Märstetten im Kanton Thurgau anzutreffen.
Der Brief ging zurück nach Zürich, von wo aus er am nächsten Tag Märstetten erreichte. Wahrscheinlich war es der letzte Brief mit badischer Frankatur, der dort postalisch bearbeitet wurde.
Obwohl der Badenprüfer Wolfgang Flemming nicht gerade bekannt ist für die Beschreibung postgeschichtlicher Details in seinen Attesten und Befunden, hat er das Letztdatum hier ausdrücklich erwähnt.
Viele Grüße, Alfred
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