Neueste Themen
Statistik
Wir haben 194 eingetragene MitgliederDer neueste Nutzer ist biber56.
Unsere Mitglieder haben insgesamt 10053 Beiträge geschrieben zu 2738 Themen
Wer ist online?
Insgesamt sind 7 Benutzer online: 0 Angemeldete, kein Unsichtbarer und 7 Gäste Keine
Der Rekord liegt bei 108 Benutzern am Fr Apr 26, 2024 11:42 pm
Kleinbogen auf Dederon-Gewebe.
3 verfasser
Baslertaube.com :: Briefmarken: International :: Europa :: Deutschland :: Deutsche Demokratische Republik
Seite 1 von 1
Kleinbogen auf Dederon-Gewebe.
Blockausgabe: Chemische Industrie.
Ausgabedatum: 12.März.1963.
Gedruckt auf Dederon-Gewebe.
Ich hatte sichtlich Probleme, diesen Kleinbogen zu scannen.
Man sieht auch hier: Die farbigen Spiegelungen des Gewebes.
Der Bogen ist eigentlich ganz in weiss.
Bildbeschreibungen:
Laborantin an modernen labortechnischen Geräten, Destillationskolonne der Petrolchemie.
Dederon-Gewebe:
Der Handelsname Dederon, eine Wortschöpfung aus „DDR“ und der Silbe „on“, wurde ab 1959 als Bezeichnung für die Polyamidfaser genutzt. Unter dem Namen Nylon wurde das Material zunächst in den USA als erste vollständig synthetisch hergestellte Faser entwickelt und bereits seit den 30er Jahren in der Textilverarbeitung genutzt.
Aufgrund seiner Festigkeit und guten Verarbeitbarkeit wurde Nylon für die Fertigung von Fallschirmen, Zahnbürsten und Damenstrumpfhosen genutzt.
Als die Polyamidfaser nach Ende des Zweiten Weltkriegs unter dem Namen Perlon durch die I.G.-Farbenindustrie AG auch in der Bundesrepublik Deutschland vertrieben wurde, schuf man schließlich die DDR-Alternative Dederon, welche fortan immer mehr an Beliebtheit gewann.
Seit den 60er Jahren wurde in der DDR zunehmend in die Chemie-Industrie investiert, sodass chemische Produkte immer mehr Einzug in den Alltag der Bürger hielten.
Dederon ist wie Rotkäppchen Sekt oder Halloren Kugeln eines der wenigen Ost-Produkte, welches auch nach der Wiedervereinigung weiter produziert wird.
Dederon - Die Wunderseide aus Schwarza".
Als 1959 Walter Ulbricht den Leitsatz "Chemie bringt Brot, Wohlstand und Schönheit" für die DDR-Wirtschaft verkündet, gibt es kein Halten mehr: Immer neue Spinnereianlagen werden gebaut, es regnet Auszeichnungen und es erhöht sich der Produktionsdruck.
Dafür werden Milliarden investiert, erinnert sich Klaus Seydewitz, der letzte Generaldirektor des Chemiefaserkombinats: "Das Kombinat erhielt die größten Investitionen, die in der Republik in den letzten Jahren vor dem Untergang bereitgestellt worden sind.
Alle Pläne mussten um jeden Preis erfüllt werden, denn wir waren das zentrale Anliegen der DDR-Führung."
Doch die Arbeitsbedingungen sind anstrengend:
Vor allem der Vierschichtbetrieb macht vielen Werktätigen zu schaffen.
Zwei Drittel von ihnen sind Frauen.
So wie Gudrun Sauer.
21 Jahre arbeitet sie in vier Schichten:
"Zwei Tage Frühschicht, zwei Tage Spätschicht, zwei Tage Nachtschicht, anderthalb Tage frei - das war gesundheitsschädigend.
Wir haben die Feiertage zusammen gearbeitet, wir waren Weihnachten hier, Silvester, Neujahr.
Nur alle sechs Wochen gab es mal ein gemeinsames Familienwochenende."
Die Chemieproduktion der DDR wirft von Anfang an auch ihre schmutzigen Schatten voraus:
Die direkt an das Betriebsgelände angrenzende Saale wird zur Geruchsbelästigung, die Bäume im Umfeld sterben ab.
Bis zur Wende wird in die Dederonproduktion investiert.
Das Dederon aus Schwarza hat überlebt: Noch heute wird in den gleichen Fabrikhallen die gleiche Seide gesponnen wie schon im Sozialismus. Exportiert wird in die ganze Welt - etwas, was die DDR nie geschafft hatte.
(Quelle:Wikipedia)
Gruss Boudicca
Ausgabedatum: 12.März.1963.
Gedruckt auf Dederon-Gewebe.
Ich hatte sichtlich Probleme, diesen Kleinbogen zu scannen.
Man sieht auch hier: Die farbigen Spiegelungen des Gewebes.
Der Bogen ist eigentlich ganz in weiss.
Bildbeschreibungen:
Laborantin an modernen labortechnischen Geräten, Destillationskolonne der Petrolchemie.
Dederon-Gewebe:
Der Handelsname Dederon, eine Wortschöpfung aus „DDR“ und der Silbe „on“, wurde ab 1959 als Bezeichnung für die Polyamidfaser genutzt. Unter dem Namen Nylon wurde das Material zunächst in den USA als erste vollständig synthetisch hergestellte Faser entwickelt und bereits seit den 30er Jahren in der Textilverarbeitung genutzt.
Aufgrund seiner Festigkeit und guten Verarbeitbarkeit wurde Nylon für die Fertigung von Fallschirmen, Zahnbürsten und Damenstrumpfhosen genutzt.
Als die Polyamidfaser nach Ende des Zweiten Weltkriegs unter dem Namen Perlon durch die I.G.-Farbenindustrie AG auch in der Bundesrepublik Deutschland vertrieben wurde, schuf man schließlich die DDR-Alternative Dederon, welche fortan immer mehr an Beliebtheit gewann.
Seit den 60er Jahren wurde in der DDR zunehmend in die Chemie-Industrie investiert, sodass chemische Produkte immer mehr Einzug in den Alltag der Bürger hielten.
Dederon ist wie Rotkäppchen Sekt oder Halloren Kugeln eines der wenigen Ost-Produkte, welches auch nach der Wiedervereinigung weiter produziert wird.
Dederon - Die Wunderseide aus Schwarza".
Als 1959 Walter Ulbricht den Leitsatz "Chemie bringt Brot, Wohlstand und Schönheit" für die DDR-Wirtschaft verkündet, gibt es kein Halten mehr: Immer neue Spinnereianlagen werden gebaut, es regnet Auszeichnungen und es erhöht sich der Produktionsdruck.
Dafür werden Milliarden investiert, erinnert sich Klaus Seydewitz, der letzte Generaldirektor des Chemiefaserkombinats: "Das Kombinat erhielt die größten Investitionen, die in der Republik in den letzten Jahren vor dem Untergang bereitgestellt worden sind.
Alle Pläne mussten um jeden Preis erfüllt werden, denn wir waren das zentrale Anliegen der DDR-Führung."
Doch die Arbeitsbedingungen sind anstrengend:
Vor allem der Vierschichtbetrieb macht vielen Werktätigen zu schaffen.
Zwei Drittel von ihnen sind Frauen.
So wie Gudrun Sauer.
21 Jahre arbeitet sie in vier Schichten:
"Zwei Tage Frühschicht, zwei Tage Spätschicht, zwei Tage Nachtschicht, anderthalb Tage frei - das war gesundheitsschädigend.
Wir haben die Feiertage zusammen gearbeitet, wir waren Weihnachten hier, Silvester, Neujahr.
Nur alle sechs Wochen gab es mal ein gemeinsames Familienwochenende."
Die Chemieproduktion der DDR wirft von Anfang an auch ihre schmutzigen Schatten voraus:
Die direkt an das Betriebsgelände angrenzende Saale wird zur Geruchsbelästigung, die Bäume im Umfeld sterben ab.
Bis zur Wende wird in die Dederonproduktion investiert.
Das Dederon aus Schwarza hat überlebt: Noch heute wird in den gleichen Fabrikhallen die gleiche Seide gesponnen wie schon im Sozialismus. Exportiert wird in die ganze Welt - etwas, was die DDR nie geschafft hatte.
(Quelle:Wikipedia)
Gruss Boudicca
Boudicca8- Anzahl der Beiträge : 412
Anmeldedatum : 10.06.18
Alter : 58
Ort : Schwanden/GL
Re: Kleinbogen auf Dederon-Gewebe.
Der Bogen gibt es auch leicht verzogen, weil das material empfindlich war. Ein Preisaufschlag gibt es deswegen nicht und wird auch nicht darauf geprüft.
dirk nagel de- Anzahl der Beiträge : 367
Anmeldedatum : 15.06.18
Alter : 52
Ort : Illingen Saarland
Re: Kleinbogen auf Dederon-Gewebe.
Ja hallo Dirk,
Ja das habe ich auch gelesen.
Mein Bogen ist in einem tadellosen Zustand.
Ich habe ihn sehr günstig im Internet erworben, ohne das ich auf Anhieb erkannt habe, dass dieser Bogen aus einem speziellen Stoff ist.
Das merkte ich als Ueberraschunbg erst, als ich den Bogen in den Händen hielt.
Echt schön anzufassen.
Hat etwas wie Seide...
Gruss Boudicca
Ja das habe ich auch gelesen.
Mein Bogen ist in einem tadellosen Zustand.
Ich habe ihn sehr günstig im Internet erworben, ohne das ich auf Anhieb erkannt habe, dass dieser Bogen aus einem speziellen Stoff ist.
Das merkte ich als Ueberraschunbg erst, als ich den Bogen in den Händen hielt.
Echt schön anzufassen.
Hat etwas wie Seide...
Gruss Boudicca
Boudicca8- Anzahl der Beiträge : 412
Anmeldedatum : 10.06.18
Alter : 58
Ort : Schwanden/GL
Re: Kleinbogen auf Dederon-Gewebe.
Boudicca,
das ist keine Seide hier im Westen würde man dazu Nylon sagen, dieser Begriff durfte allerdings im sozialistischen Osten nicht verwendet werden
das ist keine Seide hier im Westen würde man dazu Nylon sagen, dieser Begriff durfte allerdings im sozialistischen Osten nicht verwendet werden
dirk nagel de- Anzahl der Beiträge : 367
Anmeldedatum : 15.06.18
Alter : 52
Ort : Illingen Saarland
Re: Kleinbogen auf Dederon-Gewebe.
Die zwei technisch am häufigsten verwendeten Polyamide sind PA 6 = Dederon und PA 6.6 = Nylon.
Ihr Herstellprozess ist grundlegend verschieden:
Polyamid 6 = Dederon ((–NH–(CH2)5–CO–)n) entsteht durch Ringöffnungspolymerisation aus ε-Caprolactam mit Wasser als Starter.
Polyamid 6.6 = Nylon wird aus Hexamethylendiamin (HMD) und Adipinsäure hergestellt. Es entsteht durch eine Polykondensation unter Wasserabspaltung.
n H2N–(CH2)6–NH2 + n HOOC–(CH2)4–COOH → (–NH–(CH2)6–NH–CO–(CH2)4–CO–)n+ 2n H2O
Liebe Grüße
Rüdiger
Ihr Herstellprozess ist grundlegend verschieden:
Polyamid 6 = Dederon ((–NH–(CH2)5–CO–)n) entsteht durch Ringöffnungspolymerisation aus ε-Caprolactam mit Wasser als Starter.
Polyamid 6.6 = Nylon wird aus Hexamethylendiamin (HMD) und Adipinsäure hergestellt. Es entsteht durch eine Polykondensation unter Wasserabspaltung.
n H2N–(CH2)6–NH2 + n HOOC–(CH2)4–COOH → (–NH–(CH2)6–NH–CO–(CH2)4–CO–)n+ 2n H2O
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
Anmeldedatum : 27.10.18
Alter : 66
Re: Kleinbogen auf Dederon-Gewebe.
Rüdiger,
leider bin ich kein Chemiker; hier ging es rein um den Namen da der Name Nylon im Osten einfach nicht genutzt werden durfte bzw. sollte weil er beim "Klassenfeind" hergestelld wird/wurde. Daß die neuen Bundesländer bzw. der Osten dem Westen in einigen Sachen überlegen war bleibt unbestritten, denn alles was im hier und jetzt als neue Errungenschaft eingeführt wird gab es in der guten alten Zeit vor der Wende im Osten schon längst und wurde nach der wende flucks abgeschafft.
leider bin ich kein Chemiker; hier ging es rein um den Namen da der Name Nylon im Osten einfach nicht genutzt werden durfte bzw. sollte weil er beim "Klassenfeind" hergestelld wird/wurde. Daß die neuen Bundesländer bzw. der Osten dem Westen in einigen Sachen überlegen war bleibt unbestritten, denn alles was im hier und jetzt als neue Errungenschaft eingeführt wird gab es in der guten alten Zeit vor der Wende im Osten schon längst und wurde nach der wende flucks abgeschafft.
dirk nagel de- Anzahl der Beiträge : 367
Anmeldedatum : 15.06.18
Alter : 52
Ort : Illingen Saarland
Ähnliche Themen
» Gallus Gewebe Export AG, St. Gallen
» Kleinbogen Fledermäuse.
» Kleinbogen aus Tschuwaschien
» Kleinbogen Dackel
» Kleinbogen Eulen
» Kleinbogen Fledermäuse.
» Kleinbogen aus Tschuwaschien
» Kleinbogen Dackel
» Kleinbogen Eulen
Baslertaube.com :: Briefmarken: International :: Europa :: Deutschland :: Deutsche Demokratische Republik
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Gestern um 6:33 pm von dirk nagel de
» 1925 Internationaler Flugshow Genf
Di Nov 19, 2024 6:51 pm von muesli
» Was sind das für farbige Streifen?
Sa Nov 16, 2024 3:46 pm von Afredolino
» Kinderpost Schweiz
Mi Nov 13, 2024 11:30 pm von Tinu
» Messe in Ulm
Fr Nov 01, 2024 6:38 pm von dirk nagel de
» 73D Retouche 3-24 ??
Mi Okt 23, 2024 11:17 am von Bosco
» 73D Potpurri mit Strichen
Mi Okt 23, 2024 1:05 am von Afredolino
» Wie sieht eine Papierflickstelle/-klebestelle aus?
Di Okt 22, 2024 11:28 am von bumbi
» 67D 2-23 oder 2-24
Mo Okt 21, 2024 11:28 am von bumbi