SBK 253 (Mi 398) 750 Jahre Bern

Hallo Tinu,

eine außerordentlich interessante Darstellung des Themas und der Besonderheiten dieser einen Marke und - nicht zu vergessen - deine äußerst kompetente Art, das Laien wie mir nachvollziehbar zu erklären.

Vielen Dank für's Zeigen.

Viele Grüße
Ingo

Hallo zäme

Ich habe hier 2 interesante Frankaturen im Zusammenhang mit 750 Jahre Bern auf Wertbriefen:

Wertbrief von Lauterbrunnen nach Stechelberg - Wert Fr. 200.- / Gewicht 140g - frankiert mit -.50 Fr.

Pakettaxe bis 250g -.30
Werttaxe bis 300.- -.20

oder hier die Steigerung davon:

Express-Wertbrief über 200 Fr. von Degersheim (SG) nach Vaduz (FL) - frankiert mit 1.10 Fr.

Pakettaxe bis 250g -.30
Werttaxe bis 300.- -.20
Expresszuschlag für Paketpost -.60

oder eine dringliche Nachnahme von Genf nach Basel über 800 Franken, frankiert mit 1x 1.50Fr. Wappenschild und 11x -.10 Fr. 750 Jahre Bern - Total 2.60 Fr.

Brief ganze Schweiz: -.20 Fr.
Zuschlag für Dringlich: -.20 Fr.
Nachnahmen von 500 - 1000.- Fr.: 2.20 Fr.
Total 2.60 Fr.

Rückseite mit Abholungseinladung und Annahmeverweigerung des Empfängers Ex Basel.


Demach sind alle Belege portogerecht.

Grüsse, Tinu

Tinu schrieb:



Postkarte von Oberuzwil nach Thessaloniki (Griechenland) verschickt am 4.10.1941 mit Luftpost via Italien (Rom-Brindisi-Athen)

Tarif: Postkarte ins Ausland -.20
Zuschlag "Europataxe" für Luftpost -.10

irgendwo zwischen der Schweiz und Griechenland bekam die Karte wohl den roten, deutschen Zensurvermerk und den einzeiligen Stempel "ZURÜCK UNZULÄSSIG" aufgedrückt über, ehe sie am 25.10.1941 wieder zurück nach Zürich gelangte und mit dem Stempel "Postverkehr eingestellt - Service postal suspendu - Retour" gestempelt wurde.

Hallo Tinu,

dieser Brief wurde als Transitpost im Deutschen Reich in der Auslandsbriefprüfstelle Wien geprüft. Die ABP Wien war im Deutschen Reich zuständig für Transitpost aus der Schweiz nach Griechenland. Bei dem senkrecht abgeschlagenen Stempel handelt es sich um einen Maschinenprüfstempel. Landsmann dokumentiert in seinem Katalog drei verschiedene Varianten davon, die sich im Abstand der waagerechten Linien unterscheiden: 11mm, 12mm oder 13mm, das ist hier die Frage?

Liebe Grüße
Rüdiger

Tinu schrieb:
Oder ein anderes Schnäppchen von einer Onlineverkaufsplattform:

Diesen Beleg würde ich, aufgrund seines Inhaltes und des symbolischen Preises von 1.ooCHF , als Schnäppchen bezeichnen:

Auslandbrief von Rorschach nach Kappel bei Neustadt im Schwarzwald. Frankiert mit drei 750-Jahre-Bern Marken.

Dt. Zensur - inliegend das kleine Papierchen mit dem Vermerk der Prüfstelle, während dem Krieg keine Briefmarken ins Ausland zu schicken...

E schöne Tag. Gruess,

Hallo Tinu,

bis März 1943 war die Auslandsbriefprüfstelle Frankfurt für die Prüfung von Post aus der Schweiz ins Deutsche Reich zuständig. Der ABP Frankfurt wurde der Kennbuchstabe "e" zugeordnet.

In der ABP Frankfurt wurde der Brief nach erfolgter Prüfung per Verschlußstreifen, katalogisiert als Landsmann EV3.2, wieder verschlossen, was der Maschinenprüfstempel, Landsmann EPM1.2, dokumentiert.
Dieser Maschinenprüfstempel weist in einem der beiden Stempelköpfe seit ca. September 1940 oben einen Bruch im Kreis auf. Diese Besonderheit ist bei Deinem Exemplar deutlich zu sehen!

Der Hinweiszettel ist katalogisiert als Landsmann EZ2.2, wovon laut Landsmann-Katalog bisher erst 2 Exemplare bekannt sind!

Herzlichen Glückwunsch zu dem unerwarteten Schätzchen!

Liebe Grüße
Rüdiger

Hallo Rüdiger

Das sind ja interessante Details, was die Zensur der Belege angeht - herzlichen Dank für das fundierte Wissen, dass Du hier zu meinen Belgen mitgeliefert hast.

Wenn Du magst, stelle ich gerne noch weitere Belege mit evtl. interessanten dt. Zensuren ein.

Viele Grüsse

Tinu

Hallo zäme

Gerne stelle ich euch einen weiteren Beleg aus meiner 750-Jahre-Bern-Sammlung vor - aus der Kategorie Tapeten:


Brief, Einschreiben-Express von Dübendorf nach Mühlhausen im Elsass:
Frankiert mit 1Fr.40Rp.

Brief bis 20g ins Ausland   -.30
weitere 20g                   -.20
Zuschlag für Einschreiben -.30
Zuschlag für Express       -.60


Rückseite mit Ankunftsstempel und diversen Zensurvermerken und Bemerkungen des Pöstelers über die Zustellung des Briefs.

Gruess Tinu

Hallo zäme

Und einige Neuzugänge bei der 750-Jahre-Bern-Sammlung:

Portogerechte (PK ganze Schweiz -.10 + Expresszuschlag -.40) Express-Postkarte von Basel nach Luzern:




Entsprechender Ankunftsstempel in Luzern - netter Text. Das Briefmarkenhaus SIGMA gibt es heute leider nicht mehr...


oder ein Brief von Liestal nach Zürich auf einem Firmenumschlag der La Cellophane

Die vom Markenrand verdeckten Angaben lauten:
"CELLOPHANE" durch die Gesellschaft LA CELLOPHANE gesetzlich geschützte Marke zur Bezeichnung ihrer
Bogen und filmartigen Papiere aus regenerierter Cellulose.

Gruess Tinu

Hallo zäme

Hier noch ein Neuzugang:



Eingeschriebener Brief von Bern an eine dt. Feldpostadresse - Auslandbrief -.30 Fr. - Zuschlag für Einschreiben -.30

Im Internet habe ich etwas zu der angegebenen Feldpostnummer 46313 gefunden:

https://www.axishistory.com/books/383-germany-military-other/feldpost/8971-feldpost-numbers-46000-46999

Komischerweise passen die gefundenen Angaben nicht mit der Zeit des Belegs überein:

(Auszug):

46313
(28.2.1941-29.7.1941) Kommando Höheres Kommando z.b.V. LXV
(1.3.1942-7.9.1942) Kommandierender General u. Befehlshaber
Serbien,Hygienische Bakteriologische Untersuchungsstelle Belgrad u.
Passierscheinstelle Sudost II
(8.9.1942-11.3.1943) Kommandierender General u. Befehlshaber
Serbien,Hygienische Bakteriologische Untersuchungsstelle Belgrad u. Prüfstelle IVa d. OKH b. Bef. in Serbien (= D)
(12.3.1943-7.9.1943) Militärbefehlshaber Sudost, Hygienische
Bakteriologische Untersuchungsstelle Belgrad und Prüfstelle IVa d. OKH beim Befehlshaber in Serbien (= D)
(8.9.1943-22.4.1944) 25.11.1943 Militärbefehlshaber Sudost,
Hygienische Bakt. Untersuchungsstelle Belgrad,
Prüfstelle IVa d. OKH beim Befehlshaber Sudost u.
Donau-Sicherungsstab,am 7.3.1944 Militärbefehlshaber Sudost, Hygienische Bakteriologische Untersuchungsstelle Belgrad,
Prüfstelle IVa d. OKH b. Bef. Sudost, Donau-Sicherungsstab u. Stabsoffizier für Wehrmacht-Verlustwesen 32
(23.4.1944-24.11.1944) 11.11.1944 Militärbefehlshaber Sudost, Prüfstelle IVa d. OKH b. Befehlshaber Sudost,
Donau-Sicherungsstab u. Stabsoffizier für Wehrmacht-Verlustwesen 32
(25.11.1944-8.5.1945) 17.2.1945 gestrichen, am 27.4.1945 Höheres Kommando LXV

Der Brief muss an eine andere Feldpostnummer weitergeleitet worden sein - so meine Theorie:

Auf der Rückseite habe ich dann nebst diversen Zensurvermerken noch ein Stempel mit handschriftlicher Ergänzung "46641" gesehen - diese Nummer würde zeitlich zum Beleg passe und gehört zu hierher:

(Auszug) (30.7.1941-28.2.1942) Stab Gebirgsträger-Bataillon 57

Weiss jemand etwas Genaueres zu meinem Beleg?

Gruess Tinu

Hallo zäme

Hier zeige ich euch 2 Belege nach Frankreich:



Oben: Brief von Les Monts-De-Corsier nach Lyon - mit Zensurverschlussstreifen und ovalem Kontrollstempel, Rückseite mit Kontrolleur-Vermerk 59 B

Unten: Brief von Granges-Canal nach Marseille - mit Zensurverschlussstreifen und ovalem Kontrollstempel, Rückseite mit Kontrolleur-Vermerk 78 A

Beide Briefe sind portogerecht mit 30 Rappen frankiert.

Gruess Tinu

Hallo zäme

An der heutigen Börse in Zürich fand ich diesen interesanten Beleg für meine Sammlung:



Ein Drucksachen-Nachnahmebeleg, der Umschlag besteht aus einer alten Fürstentum Liechtenstein Vordruckseite, von Basel nach Frauenfeld.

Die frankierten 25 Rappen teilen sich wie folgt auf:

10 Rappen für eine Drucksache über 50g
15 Rappen für einen Nachnahmebetrag bis 5.00 Franken


Gruess

Tinu

Tinu schrieb:Hallo zäme

Hier zeige ich euch 2 Belege nach Frankreich:



Oben: Brief von Les Monts-De-Corsier nach Lyon - mit Zensurverschlussstreifen und ovalem Kontrollstempel, Rückseite mit Kontrolleur-Vermerk 59 B

Unten: Brief von Granges-Canal nach Marseille - mit Zensurverschlussstreifen und ovalem Kontrollstempel, Rückseite mit Kontrolleur-Vermerk 78 A

Beide Briefe sind portogerecht mit 30 Rappen frankiert.

Gruess Tinu

Hallo Tinu,

der Doppelspitzovalstempel "W.E." wurde in der Prüfstelle für Auslandspost in Annecy verwendet, der Doppelspitzovalstempel "W.K." in der Prüfstelle für Auslandspost in Marseille.

Liebe Grüße
Rüdiger

Hallo Rüdiger

Danke für die ergänzenden Informationen zu den Zensurstempeln auf den Frankreich-Belegen. Ich habe lange im Internet gesucht, aber, na klar - nichts Informatives dazu gefunden.

Stehen diese Informationen auch im Landmann (oder wie der gute Katalog heisst) drinn?

Viele Grüsse

Tinu

Hallo Tinu,

Landsmann hat sämtliche auf Zivilpost vorkommenden Zensurmerkmale der Auslandsbriefprüfstellen des Deutschen Reiches katalogisiert.

Informationen zu den französischen Zensuren findest Du in:

Karl Kurt Wolter
Die Postzensur
Handbuch und Katalog
Band II
Neuzeit (1939-1965)

Liebe Grüße
Rüdiger

Hallo zäme

Heute gab es auch wieder Belege resp. Paketanhänger mit 750 Jahre Bern zu erstehen:


Sie sind einigermassen beieinander - die verschiedenen Portostufen lassen sich belegen.

In beiden Fällen wurde ein Paket von Dielsdorf nach Basel verschickt.




Oben: 7kg im Fernverkehr - für 1.20 Fr.

Unten: 5kg im Fernverkehr - -.90 Fr.

Dann habe ich schon etwas länger dieses Stück hier in der Sammlung:



11.5kg im Fernverkehr von Bern nach Aarau - 2.00 Fr.

Gruess, Tinu

Hallo zäme

Im August 2018 hat's wieder Zuwachs gegeben in der 750-Jahre-Bern-Sammlung.

Bislang hatte ich einen Ganzsachenumschlag in Kombination mit 750 Jahre Bern:



Beim 7.5Cts-Umschlag ist als Absender Dr. W. Haerry Bern angegeben - auf dem 5 Cts-Umschlag hat es keinen Versender drauf.

Der  5Cts-Umschlag ist neu:



Ich besitze sicher auch rund 10 Stück von Haerry adressierte Belege - immer wieder interessante Stücke dabei.

Gruess Tinu

Hallo zäme

Zum Thema 5-fach Frankaturen 750 Jahre Bern kann ich 2 Belege zeigen - portogerecht sind sie:



Eine Betreibungssache im Ort - Frauenfeld - für 50 Rappen


Ein Orts-Express - Bern - für 50 Rappen


Dieser hier ist leider nicht portogerecht, sieht aber interessant aus:
Die Marken wurden in Form eines Kreuzes aus dem Bogen getrennt und so zusammenhängend frankiert.

Marken stammen aus dem Bogen A, Feldpositionen:
----14,---
18, 19, 20,
----24.---


Einschreiben von Altdorf nach Teufenthal - 40 Rappen hätten gereicht...

Gruess Tinu

Hallo Tinu

Sammelst du vorallem „Armeeadressen“ oder ist dies Zufall?

Adrian

Hoi Adrian

Ich würde es hier als Zufall bezeichnen, in erster Linie geht es um die Marke 750 Jahre Bern - alles andere ist Beigabe, welche einen normalen Beleg zu etwas Aussergewöhnlichem machen.

Zum Beispiel dieser hier:



Der Brief ist überfrankiert, wüst gestempelt, aber er trägt die Adresse von Karl Bickel junior, der wie sein Vater ein aussergewöhnlicher Künstler war.


Gruess Tinu

Hallo zäme

Ich habe wieder etwas interessantes gefunden



Diesmal ist es eine 11-fach Frankatur von Zürich nach Rom - der 5. Gewichtsstufe (80g bis 100g). Ursprünglich sollte der Brief als Einschreiben nach Italien verschickt werden.

Da der Einschreibezettel schon aufgeklebt war und der Postbeamte erst danach den Brief auf die Waage legte und feststellte, dass aufgrund des Mehrgewichts der Brief
nur als Normalsendung verschickt werden konnte, strich er den R-Zettel durch.

Gruess Tinu

Hallo zäme

Ich möchte euch wieder mal eine handvoll Belege zeigen mit interessanten Destinationen - heute mal Spanien:



Brief von Fribourg am 6.3.42 nach Madrid - auf dem Landweg befördert - Zensurverschluss und Ankunftstempel aus Spanien - Porto 30 Centimes für einen einfachen Brief ins Ausland.

oder



Flugpostbrief von Zürich am 30.10.41 nach Teneriffa - per Flugpost verschickt - Rückseitige Stempel von Madrid. Porto 30 Centimes für einen einfachen Brief ins Ausland - 30 Centimes Zuschlag für Einschreiben - Luftpostzuschlag 10 Centimes je 5 Gramm (Quelle Roland F. Kohl - Die Schweizerischen Flugpost-Zuschlagstaxen ab 1919) ergeben 90 Centimes

Gruess, Tinu

... Hier noch eine weitere "Tapete":



Die Vorderseite einer eingeschriebenen Drucksache, 800 Gramm, von Thun am 18.11.41 nach Troy in den USA - auf dem Land- resp. Seeweg befördert - Ankunftstempel März 1942. Porto 5 Centimes bis 50 Gramm, 5 Centimes je weitere 50 Gramm - Zuschlag für Einschreiben 30 Centimes ergeben 110 Centimes

Gruess, Tinu

Hallo zäme

Hier habe ich eine weitere Paket-Portostufe erwerben können:



Dieser Paketanhänger, 450 Gramm,  ist mit 40 Centimes frankiert worden und wurde in Bern aufgegeben und ist nach Wädenswil in Zürich verschickt worden.

Das Porto von 40 Centimes entspricht einem Paket mit einem Gewicht von 250g bis 1kg im Fernverkehr.

Die Konditorei / Café Brändli gibt es heute noch in Wädenswil: https://www.konditorei-braendli.ch/


Gruess, Tinu

Hallo zäme

Ich freue mich euch hier einige Neuzugänge zeigen zu können:



Dieser Brief aus Chicago wurde zuerst nach Zürich adressiert und von dort aus dann neu frankiert und nach Locarno spediert.

Gruess Tinu

@Tinu
Magst du die haben?
Gruss Golder

Hallo Golder

Vielen Dank für das Angebot - ich habe bereits eine grössere Menge dieser Vignette; lose, auf Belegen, einzelne Stücke oder grössere Einheiten.

Es gibt noch vier Schwesterchen von dieser Vignette - Aufzählung nicht abschliessend:



- gleicher Text mit dem Gerechtigkeitsbrunnen
- gleiches Layout mit Text "das schöne alte Bern"
- gleiches Layout mit gleichem Text wie oben aber in Französisch
- gleiches Layout mit gleichem Text wie oben aber in Englisch

Die drei zuletzt genannten Vignetten waren für eine spätere Aktion bestimmt - dementsprechend gab es im Jahre 1945 einen passenden Werbeflaggestempel:



Gruess, Tinu